[Filme] Superman II - Allein gegen alle



Revenge! Now we're cooking!


Paris wird von Terroristen heimgesucht! Zum Glück ist wie immer Superman (Christopher Reeve) zur Stelle und rettet nicht nur den Tag, sondern auch ein weiteres Mal Lois Lane (Margot Kidder). Die Wasserstoffbombe der Terroristen bringt Superman ins Weltall, um sie dort explodieren zu lassen.

Doch was der Held nicht weiss, ist, dass er damit drei Verbrecher vom Planeten Krypton befreit, die es nun auf die Erde abgesehen haben...

Nachdem mich der erste Superman-Film positiv überrascht hatte, freute ich mich darauf, mir die Fortsetzung ansehen zu können. Leider war diese für mich eher eine Enttäuschung und lässt mich zwiegespalten zurück.

Irgendwie schafften es im zweiten Teil weder die Handlung, noch die Figuren mich zu überzeugen. Obwohl Christopher Reeve wie immer eine gute Figur macht. Einzig Lex Luthor (Gene Hackman) war ein richtiger Charakter, der aber leider viel zu wenig Szenen bekam.

Wahrscheinlich liegt meine Unsicherheit in Bezug auf diesen Teil daran, dass bei "Allein gegen alle", im Gegensatz zum ersten Film, die Beziehung von Clark und Lois im Mittelpunkt stand. Und leider kam Lois bei mir dieses Mal ganz mies weg. Während des gesamten Filmes wurde ich das Gefühl nicht los, dass sie in Superman verliebt ist, aber nicht in Clark Kent. Meiner Ansicht nach gibt es den einen aber nicht ohne den anderen, so wie man Bruce Banner nicht ohne den Hulk kriegt. Ich kann es Lois nicht verübeln, dass ihre Hormone in Supermans Armen durchdrehen, aber schlussendlich wurde es mir zu viel des Guten.

Ausserdem fielen mir zu viele Löcher in der Handlung auf. Beispiel: Wie kamen -der menschliche!- Clark und Lois von der Festung der Einsamkeit wieder nach Hause? Angeblich ist die irgendwo in der Arktis? Superman kann hinfliegen, aber Clark? Auch die Sache mit den verlorenen Superkräften war mir nicht ganz schlüssig. Erst hiess es, der Vorgang sei nicht rückgängig zu machen, aber nach einem kurzen Spaziergang flattert Superman wieder wie gehabt durch die Gegend? Ausserdem sprechen die feindlichen Verbrecher ohne Weiteres die menschliche Sprache - spricht man auf Krypton also Englisch? Fragen über Fragen.

Zum Glück gibt es auch noch etwas Handlung um die Löcher im Schweizer Käse. Die Geschichte an und für sich ist eine typische für das Superhelden-Genre, somit also etwas vorhersehbar, aber man schaut solche Filme nicht der überraschenden Wendungen wegen.

Zweite Teile schwächeln oft, da ist dieser Titel keine Ausnahme. Deshalb bin ich nun umso mehr gespannt darauf, was im dritten Film so vor sich gehen wird.

Bechdel-Test: nicht bestanden
Die ganze Welt besteht nur aus Lois Lane. Nebenher läuft noch diese Frau von Krypton durchs Bild, aber auch die läuft nur ihrem Männchen hinterher. Dies kann man jedoch dem Alter des Filmes anrechnen, sind doch schon fast 40 Jahre.

Lieblingsszene: Als Lois Lane in die Niagara-Fälle springt. Und natürlich so ziemlich jede mit Luthor.


Produktionsland: USA, GB
Originalsprache: Englisch
Originaltitel: Superman II
Regisseur: Richard Lester
Label: Warner
Laufzeit: 122 Minuten
FSK: ab 12
Erscheinungstermin: 02.04.1980

7 Kommentare :

  1. Ich bin kein sonderlich großer Freund der "Superman"-Filme, weder der alten mit Christopher Reeve, noch der Neuverfilmung mit Brandon Routh. Mir persönlich ist Superman viel zu oberflächlich, zu steril, zu perfekt.

    Ich bin höchstwahrscheinlich einer der wenigen, die die Version von Regisseur Zack Snyder mit Henry Cavill bevorzugen, denn Snyder's Version von Superman sagt mir vielmehr zu als alle anderen.

    Zu den Christopher Reeve-Filmen:
    Gene Hackman als Luthor ist spitze.
    Christopher Reeve ist sowieso ein Top-Schauspieler.
    Über die Story-Fehler konnte man damals hinwegsehen, in den 70er- und 80er-Jahren wollte man nur den Helden, und nicht den mit sich selbst ringenden Charakter, der mehr zerstört als rettet, der auch tiefsinnig sein kann nicht. Nochmals Danke für den nachdenklichen und düsteren Zack-Snyder-Superman.

    So als Saubermann, wie Superman in den Christopher Reeve-Filmen und dem Brandon Routh-Film dargestellt wird, kann man gar nicht glauben, dass dieser Superheld zu DC gehört, besonders, wenn man bedenkt, wie düster die restlichen Comics und (Anti-)Helden von denen ausfallen. :)

    LG
    Stephan

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    1. Auch mir ist Superman viel zu super, er wird nie mein liebster Superheld sein. Er ist zu geschniegelt und irgendwie viel amerikanischer als sogar noch Captain America (auch wenn der natürlich aus einer anderen Schmiede stammt).

      Man merkt den Filmen ihr Alter wirklich an, wie du schon ausführst auch anhand der Erzählweise. Das gibt ihnen einen gewissen Retro-Charme, wobei ich aber über diese genannten Lücken nicht so einfach hinwegsehen kann. Das Alter ist diesbezüglich für mich keine wirkliche Erklärung, denn andere Filme aus derselben Zeit verfügen über solide Handlungen.

      Oh ja, da stimme ich dir zu. Vor allem weil zumindest die Filme, die ich bisher gesehen habe, alle sehr unterhaltsam und lustig daherkommen. Diese Stichworte verbindet man ja eher mit Marvel als mit DC.

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    2. Der Retro-Charme der Christopher Reeve-Filme stellt auf alle Fälle einen großen Pluspunkt dar. Mir persönlich gefällt dieses Handgemachte und die billigen Effekte irgendwie sogar besser für die Superman-Filme als die neuen mit modernster Technik aufgemotzten. Aus irgendeinem Grund braucht Superman für mich, höchstwahrscheinlich, weil er selber so perfekt ist, eine billige Umsetzung, wo man die eingesetzten Tricks sieht, beziehungsweise, im Falle der Serie mit Dean Cain und Teri Hatcher, wenig bis keine einsetzt. Ich habe mir letztes Jahr, 2017, auf dem Fernsehsender Nitro., damals RTL NITRO, einige Folgen der Serie angesehen. Witzig, in dieser Serie ist Superman eigentlich ein normaler Mensch, der die ganze Zeit am Boden mit eben dem berühmten Pyjama rumläuft. Viel Geld konnte man für die Serie nicht ausgeben. Aber wie bereits erwähnt, so etwas billiges oder kaum vorhandenes macht für mich Superman sympathisch, nicht so, wie das mit Computereffekten überbordende "Supergirl".

      LG
      Stephan

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    3. Das ist eine sehr interessante These deinerseits - der allzu perfekte Superman umgeben von eher weniger perfekten (aus heutiger Sicht) Effekten. Das hat was. Vielleicht geht es mir sogar ganz genauso?

      Die Serie klingt irgendwie lustig. Vielleicht sollte ich mir die auch mal reinziehen :)

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