[Filme] Sir Arthur Conan Doyle’s Sherlock Holmes

Sherlock Holmes, 2010

My given name is Robert Sherlock Holmes. But who would ever remember a detective called Robert Holmes? 

London, 1882: Sherlock Holmes (Ben Syder) und John Watson (Gareth David-Lloyd) werden von Inspektor Lestrade (William Huw) gebeten, sich eines äusserst seltsamen Falls anzunehmen. Angeblich hat ein Seeungeheuer ein Schiff zerstört. Natürlich lässt sich Holmes nicht zweimal bitten und beginnt seine Untersuchungen.

Als kurze Zeit später ein T-Rex in Whitechapel gesichtet wird, ist für den Detektiven klar, dass die beiden Meldungen zusammenhängen. Sherlock und Watson machen sich auf die Jagd nach den Monstern...

Nein, hier geht es nicht um einen Benedict Cumberbatch, Robert Downey Jr. oder gar eine Geschichte von A.C. Doyle, der aufmerksame Leser hat dies bestimmt bereits bei den Schlagworten "T-Rex" und "Meeresungeheuer" erraten. Dieser Film ist einer jener Titel, die man nirgendwo findet, ausser in einer Wühlkiste und genau von dort hatten wir ihn auch.

Was soll ich sagen? Dieser "Sherlock"-Film bewegt sich irgendwo zwischen B- und C-Movie und erinnert im Grossen und Ganzen eigentlich sehr an eine Folge von Dr. Who (es gab sogar mal eine Episode, in der ebenfalls Dinosaurier durch London gewandert sind). Nein, es hätte mich nicht gewundert, wenn plötzlich irgendwo eine Tardis aufgetaucht wäre.

Eigentlich ist dieser Film gar nicht so schlecht. Dem Drehbuch mangelt es etwas zu sehr an Spannung, aber ansonsten bin ich recht zufrieden mit dem, was ich gesehen habe. Die Schauspieler sind für einen Film dieser Gattung richtig gut, die Bilder sind allesamt in sepia gehalten, was experimentell, aber interessant ist, und vor allem merkt man, dass die Macher nicht bloss denken "Sherlock Holmes verkauft sich gut", sondern dass es sich um Liebhaber handelt. 

Dies merkt man vor allem in der Beziehung von John Watson und Sherlock Holmes. Als Beispiel die kleine Szene, in der sich Holmes verkleidet und Watson drankriegt - solche Sequenzen kommen auch in den Büchern immer wieder vor und zeigen, dass Sherlock sich Watson gegenüber anders verhält, als gegenüber dem Rest der Menschheit. Sehr schön in die Geschichte eingewebt!

Leider gibt es ein riesiges Manko (neben dem fehlenden Zug in der Handlung), das mir das Schauen ziemlich vermiest hat: nämlich die Tonausgabe. Dies ist nicht die Schuld des Filmteams, denn wir haben von Deutsch auf Englisch geschaltet, weil man in der synchronisierten Fassung noch weniger verstand als im Original. Dass gänzlich auf Untertitel verzichtet wurde, macht es auch nicht besser. So wird, um ein Beispiel zu nennen, zum Schluss erklärt, was den Täter motiviert hat - eine doch nicht unwichtige Information. Leider war sie völlig unverständlich.

Dies hat uns einiges an Filmspass vermiest. Wobei man Text nicht braucht, wenn man sich darüber kaputt lacht, dass ein Dinosaurier ins Bild gleitet. Nein, er geht nicht, er springt nicht - er gleitet. So viel zum Thema "Animationen".

Wäre das Debakel mit der Tonspur nicht gewesen, hätte ich mich mit diesem "Sherlock Holmes" ziemlich gut amüsieren können. Denn schlussendlich wird das Ganze sogar recht steampunkig und damit trifft man bei mir stets einen Nerv. Aber leider hat es die deutsche Ausgabe ziemlich vermasselt...

Bechdel-Test: nicht bestanden
Frauen spielen in diesem Film eine eher kleine Rolle.

Lieblingsszene: Gliding T-Rex?


Produktionsland: USA/UK
Originalsprache: Englisch
Originaltitel:  Sir Arthur Conan Doyle’s Sherlock Holmes
Regisseur: Rachel Lee Goldenberg
Label: The Asylum
Laufzeit: 85 Minuten
FSK: ab 16
Erscheinungstermin: 2010

5 Kommentare :

  1. Dieser Film enthält wahrlich die Spaß-Zutaten für einen Gute-Laune-Trash-Film bereit, sogar die defekte deutsche Tonspur, zu solchen Filmen passen solche technischen Mangel sogar irgendwie wieder. :-)

    LG
    Stephan

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    1. In gewissem Masse passen sie tatsächlich - wie die bereits erwartete schlechte Synchronisation. Aber hier war es dann doch etwas zu viel des Guten :/

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