[Filme] Minority Report

Tom Cruise
Minority Report, 2002

Es läuft jeder weg.

Washington D.C., 2054: Durch ein modernes Verfahren ist es nun möglich, Verbrechen zu erkennen, noch bevor sie geschehen. John Anderton (Tom Cruise), der noch immer unter dem Verlust seines Sohnes leidet, arbeitet die Abteilung "Precrime". Die drei sogenannten "Precogs" sehen die Verbrechen und vermitteln die gesehenen Bilder auf High Tech-Computer. In den letzten sechs Jahren hat es in Washington keine Morde mehr gegeben. Dies spricht für die neue Methode, die nun auf die gesamten USA ausgeweitet werden soll.

Doch dann senden die Precogs ein Bild, in dem John einen Mord geht. Doch John ist sich sicher, dass er keinen Grund hat, einen ihm unbekannten Mann zu töten. Ist das System etwa doch anfällig für Fehler?

Wir haben uns diesen Film bereits vor ein paar Jahren angesehen. Aber ich konnte mich keinen Deut mehr daran erinnern. Selbst jetzt, beim wiederholten Male Ansehen kamen mir höchsten die Bilder irgendwie bekannt vor, aber ich wusste nicht mehr wer, wie, was oder wieso.

Dafür ist "Minority Report", der auf einer 30-seitigen Geschichte von Philip K. Dick basiert, ein richtig spannender und packender Sci-Fi-Streifen, der ein unfehlbares System in Frage stellt. Da es so weit in der Zukunft spielt, sind wir ja alle nicht davon betroffen und so kann man diesen Film gemütlich geniessen, ohne sich gross anzustrengen. Doch nimmt man den Hintergrund (Geschichte Dicks) und reisst sich mal etwas zusammen, dann stellt man schnell fest, dass wir sehr wohl betroffen sind. Aber dazu soll sich jeder seine Meinung bilden.

Wir werden hier direkt in diese neue Welt hineingeworfen, ist von Anfang an dabei. Die visuellen Effekte sind dabei wirklich erstaunlich, vor allem wenn man bedenkt, dass der Film bereits mehr als zehn Jahre auf dem Buckel hat. Die Kämpfe sind originell gestaltet, sind aber angenehm kurz und nehmen (im Gegensatz zu vielen heutigen Filmen) nicht den Grossteil der Geschichte in Anspruch.

Sehr gelungen fand ich auch die Farbgebung der Umgebung. Die Tiefe ins Spiel bringt und Gefühle auf eine ungewohnte Weise transportiert. Ausserdem ist "Minority Report" auf eine düstere und mackabere Art witzig, sodass der Thriller an manchen Stellen etwas aufgelockert wird.

Schlussendlich zeigt uns der Film auf, dass wir alle eine Wahl haben. Selbst dann, wenn wir denken, wir könnten nicht anders. "Minority Report" ist ein Film, der ernste Themen anspricht und diese -für amerikanische Verhältnisse- auch ernst nimmt.

Dabei geht ein grosses Lob meinerseits an Samantha Morton, die Agatha spielt, was beileibe keine einfache Rolle ist. Agatha ist eine der Precogs und wird aus ihrer vertrauten Umgebung gerissen. Doch dabei ist sie noch viel, viel mehr. Und Morton leistet hier wirklich exzellente Schauspielarbeit.

Mich  konnte "Minority Report" beim zweiten Mal vollkommen überzeugen und ich frage mich, wieso der Film bei mir so in Vergessenheit geriet. Aber eigentlich nicht schlimm, denn so konnte ich den Streifen noch einmal ganz frisch geniessen.

Bechdel-Test: nicht bestanden
Agatha spielt hier aber eine sehr wichtige Rolle und auch Johns Ex-Frau wird, wider Erwarten, noch sehr wichtig für den Film und dessen Ausgang. Damit hatte ich wirklich nicht gerechnet und fand das ganz grossartig gemacht. Aber von einem Steven Spielberg-Film darf man ja auch Grossartiges erwarten.

Lieblingsszene: Als John sich die Augen operieren lässt. Ürks. Schauder. Aber extrem cool gemacht.

7 Kommentare :

  1. Ein toller Film, in jeder Hinsicht. :-)

    Ich glaube, ich kann mich einigermaßen an ihn erinnern, aber sicherheitshalber *zwinker* habe ich ihn mal wieder hervorgekramt zum nochmaligen Ansehen. :-)

    Die Augen-Operations-Szene hat sich auch bei mir definitiv in mein Gedächtnis gebrannt. :-)

    LG
    Stephan

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    1. Diesen Film kann man gut immer wieder ansehen ;)
      Uh, mich schaudert's jetzt noch. Die Szene hat es echt in sich!

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  2. Ich liebe diesen Film !

    Liebe Grüße

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  3. Ich hab den auch vor längerer Zeit mal gesehen und fand ihn toll. Seid er auf Netflix verfügbar ist habe ich den in meiner Liste der Filme die ich sehen will aber weiß noch nicht wann ich das tun werde. Ist jetzt aber gut nach oben gerutscht. :)

    LG
    Cedric

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    1. Ich wünsche dir auf jeden Fall ganz viel Spass beim Wieder-Ansehen! Wir haben ihn auch über Netflix geschaut :)

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