[Filme] Alles steht Kopf

"Alles steht Kopf" gehört zu jenen Filmen, die ich auch schon lange sehen wollte und viel Gutes darüber gehört hatte. Lustigerweise hatte ich zu keiner Zeit die Befürchtung, enttäuscht zuwerden, denn irgendetwas in mir wusste, dass mir der Film gefallen wird. So war es dann natürlich auch.

Zu sagen Riley wäre die Hauptperson dieses Films ist einerseits wahr, denn es dreht sich alles um, andererseits auch wieder nicht. Denn die eigentlichen Helden von "Alles steht Kopf" sitzen in Rileys Kopf - es sind ihre Gefühle, die hier personifiziert auftauchen.

Riley ist ein fröhliches Mädchen, somit hat in ihrem Kopf Freude das Sagen. Doch nachdem Rileys Familie umziehenmusste, steht tatsächlich plötzlich alles Kopf und Freude muss ihre unscheibare Kollegin Trauer zu akzeptieren lernen.

Äusserlich kommt der Film daher, wie man es von Disney und Pixar erwartet. An der Qualität und den Animationen kann man wirklich nichts aussetzen. Das Charakterdesign ist äusserst liebevoll gemacht und wärend die Menschen so real wie pixarmöglich wirken, konnten sich die Macher bei den Gefühlen austoben. Freude, Angst, Ekel und die anderen sehen auch bei allen Menschen etwas unterschiedlich aus, was mir auch sehr gefallen hat (und der Fakt, dass wir manchmal auch mitbekommen, was z.B. in den Köpfen der Eltern vorgeht).

Diese Personifikation haben Pixar wirklich ausserordentlich gut hinbekommen. Sie haben es geschafft, praktisch ein ganzes Psychologie-Lehrwerk in einen kurzweiligen und sympathischen Film zu packen. Doch genau deswegen finde ich, dass "Alles steht Kopf" für allzu kleine Kinder nicht geeignet ist, denn dieses ganze Wissen über das eigene Innenleben und das Nachvollziehen, was in der 11-jährigen Riley vor sich geht, ist noch nicht vorhanden.

Vor allem für das ältere Publikum bietet dieser Film somit viel Neues und erfrischende Ideen. Natürlich weiss man, dass am Schluss alles gut wird, aber der Weg dahin ist unkonventionell und wenig vorhersehbar. In "Alles steht Kopf" werden neue Themen auf ungewöhnliche Art und Weise verarbeitet und das ist es, was diesen Film so besonders und so liebevoll macht.

Bechdel-Test: bestanden
Na also - geht doch! Hier wird wunderbar bewiesen, dass es kein Problem darstellt, diesen Test zu bestehen. Nicht nur unterhält sich Riley natürlich mit ihrer Mutter, auch Freude und Kummer sind weiblich und schaffen es, mehr als zwei Sätze miteinander zu reden.


Lieblingsszene: Das ist tatsächlich eher schwer zu sagen, da mir der Film als Ganzes zugesagt hat. Jedoch gefiel mir das Konzept der Persönlichkeitsinseln richtig gut und auch ihre Darstellung ist sehr ansprechend visualisiert. Auch die Entstehung der Träume in den Traum Studios sind herrlich erklärt.

3 Kommentare :

  1. Mir geht es da so wie dir:
    Auch ich habe ihn (noch) nicht gesehen, auch ich habe nur Gutes über diesen Film gelesen und gehört, und aufgrund dessen möchte ich ihn natürlich auch eines Tages sehen, und dank deiner Rezi weiß ich jetzt, dass ich nicht enttäuscht werde, wenn ich ihn dann eines Tages mal zu Gesicht bekommen sollte.

    Den unbedingten Wunsch, ihn sehen zu wollen, habe ich jetzt erst Recht durch deine Beschreibung mit den Traum Studios. :-)

    LG
    Stephan

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    1. Vielleicht bin ich zu positiv, aber ich denke, dass der Film auch dich nicht enttäuschen wird :)

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