[Anime] The Place promised in our early Days

Japan in den 90er-Jahren: Hokkaido gehört nach dem Krieg zur "Union", der Rest Japans gehört nun zu den USA. Über allem thront ein riesiger Turm, der auf dem Gebiet Hokkaidos steht. Die Freunde Hiroki und Takuya bauen heimlich ein Flugzeug, um zu eben jenem Turm zu fliegen. Nur ihre gemeinsame Freundin Hiroki weihen sie ein. Doch die Wege der Freunde trennt sich, nur ein Versprechen, gegeben an einem warmen Sommertag, verbindet die drei weiterhin...

Der Animespielfilm von Makoto Shinkai ist keine leichte Kost. Zuerst muss man sich in dieser alternativen Welt etwas zurechtfinden, doch wird diese sehr gut erklärt. Fast schon nebenbei erfährt man praktisch die ganze Geschichte dieses getrennten Japans. Aber auch die Geschichte selber ist keine, die man einfach mal so schaut. Die Handlungsstränge sind sehr komplex verwebt und man muss schon etwas bei der Stange bleiben, um das ganze Konzept zu begreifen.

Als Belohnung dafür erhält man eine wundervolle und berührende Geschichte, die ihresgleichen sucht. "The Place promised in our early Days" ist ein Debutwerk, das aufgrund seiner Qualitäten hohe Erwartungen an die nächsten Produktionen von Shinkai weckt.

Schon zu Beginn fallen einem die wirklich wunderschönen Hintergründe auf, die sehr viel zur Atmosühäre beitragen. Dieser Anime weckt sehr viel Sehnsucht, Heimweh und Melancholie an vergangene Sommertage, als alles noch einfacher schien. Dagegen wirken die Figuren sehr platt gestaltet, im grossen Animecharakterehaufen würden sie kaum auffallen. Anfangs störte mich dies ein wenig, bis mir auffiel, dass dieses Design so gewollt war. Hätte man die Figuren auch nur ein wenig auffallender gestaltet, hätten sie sich zu sehr mit den detailverliebten Hintergründen gebissen. Dadurch hätte der Film viel von seiner Qualität verloren.


Es sind vor allem diese Bilder, die den Anime so stark machen. Der ganze Film baut auf diesen eindrücklichen Szenen auf und zeigt so, welch starke Gefühle Bilder und auch die Musik in uns wecken können. Beides zusammen zaubert so viel Stimmung, dass diese sogar nach Beenden des Filmes noch andauern.

Während man sich diesen Anime anschaut, weiss man eigentlich gar nicht, wohin die Geschichte einen führen wird. Hat man sich erst einmal an diese neue Welt gewöhnt, kommt direkt die nächste Stufe. Wieso schläft Hiroki und was hat sie mit dem Turm zu tun? Dazu kommen politische Komplotte und Parallelwelten.

Manchmal war es für mich persönlich fast schon zu viel der Themen. Diese Welt ist sehr tiefgründig gestaltet, dadurch können jedoch leider nicht alle Themen genug ausgearbeitet werden. Ich kann mir jedoch gut vorstellen, dass man weitere Geschichten hier ansiedeln könnte, um noch mehr zu erforschen, wie das Leben im geteilten Japan (vor allem aber auf Hokkaido) aussieht. Genug Stoff ist definitiv vorhanden und Shinkai scheint talentiert genug, sich dieser Aufgabe zu stellen.

Bechdel-Test: nicht bestanden
Die einzig wichtige weibliche Person ist Hiroki. Ab und zu wuselt noch ein anderes Mädchen rum, aber da Hiroki sozusagen gefangen ist, fallen alle möglichen Unterhaltungen weg.

 

[Filme] The Forbidden Kingdom

Jason ist fasziniert von asiatischen Kampfstilen und den dazu passenden Filmen. Durch einige unglückliche Umstände gerät er in den Besitz einer sagenhaften Waffe: Den Stab des chinesischen Affenkönigs!

Ehe der Junge sich versieht, landet Jason im alten China. Es ist nun seine Aufgabe, den Stab seinem rechtmässigen Besitzer zurückzugeben. Blöd nur, dass es Leute gibt, die das verhindern wollen...

In "The Forbidden Kingdom" spielen zwei grosse Namen mit: Jackie Chan und Jet Li. Natürlich prügeln sie sich und auch Michael Angarano, der Jason spielt, kriegt was ab. Überhaupt wird sich viel geprügelt, sogar unschuldiges Gras! Aber das alles auf einem höchst amüsanten Niveau. Auch wenn man bei einigen Szenen fast noch die Seile sehen kann, an denen die Schauspieler aufgehängt sind.

Neben den Kampfszenen setzt der Film von Regisseur Rob Minkoff (Der König der Löwen, Stuart Little) vor allem auf Humor und Spass. So zeigt Jackie Chan in der Rolle von Lu Yan, wie man aus Trunkenheit eine Kampfsportart macht, und kabbelt sich nebenher mit dem Stillen Mönch.

Dass das ganze Team sehr viel Spass an der Sache hatte, zeigt das Bonusmaterial auf der Blu-Ray. Vor allem die Patzer sind fast so lustig wie der Film selber. Schaut man sich diese Szenen an, merkt man, dass hier Personen am Werk sind, die harmonieren und Freude an dem haben, was sie tun.

Das merkt auch der Zuschauer, denn bei "The Forbidden Kingdom" kann man wunderbar abschalten und sich gut berieseln lassen. Popcorn-Kino wie es sein sollte! Ausserdem liebevoll gemacht, mit Augen für Details wie die Umgebung und Kostüme.

Bechdel-Test: nicht bestanden
Natürlich kloppt sich hier auch ein Mädchen mit (Kleiner Sperling) und tatsächlich taucht noch ein anderes Mädel auf. Die zwei wechseln sogar zwei, drei Worte bevor sie aufeinander losgehen, was eigentlich für ein "naja bestanden" reichen würde. ABER! Wenn man sich den Film in der normalen Ausgabe ansieht, erfährt nur Sperlings Namen. Wie die Dame mit dem Granny Hair heisst? Keine Ahnung. Also: nicht bestanden. Erst wenn man ins Bonusmaterial geht, erfährt man, dass genannte Frau Ni Chang heisst. Leider bin ich diesbezüglich knall hart und bleibe bei "nicht bestanden". Nicht jeder schaut sich die Extras an.
  

[Filme] Nazi Sky

Manche Filme muss man nicht ernst nehmen und manche wollen nicht ernst genommen werden. Nur schon der Name "Nazi Sky" schreit nach einer Low Budget-Produktion, die zwar ernst daherkommt, aber eigentlich ziemlich lächerlich ist. Die Ähnlichkeit mit "Iron Sky" ist übrigens gewollt.

Während einer Expedition in der Antarktis treffen ein paar Forscher auf ein paar Nazis. Dazu kommen ein paar Operationen, etwas Sex und ein Hitlerkopf. Klingt irgendwie lustig, aber irgendwie ist es auch traurig.

Der Film wurde mit so geringem Budget gemacht, dass man sich nicht einmal mehr passende Klamotten für die Antarktis oder Atemwolken beim Reden leisten konnte. Oder Schauspieler, die man als solche bezeichnen kann. 

Dafür wurde in ein paar leicht eklige Szenen und Dr. Mengele investiert. Dennoch wirkt das Ganze so unbeholfen, dass es einfach nur lächerlich ist. Vor allem zum Schluss hin. Teilweise kann man wirklich nur den Kopf schütteln. Irgendwie ist es traurig, aber irgendwie auch lustig. Entschieden habe ich mich (noch) nicht...

Den Bechdel-Test habe ich übrigens unfreiwillig ausgelassen. Ich war so entsetzt/verrückt/verblüfft/erstaunt ab diesem Film, dass der Test völlig unterging.

[Filme] Tora! Tora! Tora!

Die guten Amerikaner schipperten auf dem Meer herum, als ganz plötzlich die bösen Japaner angriffen - so zumindest hat der Westen die Geschehnisse von Pearl Harbor im Kopf.

Der Film "Tora! Tora! Tora!" bemüht sich darum, die historischen Ereignisse so darzustellen, wie sie tatsächlich waren. Das mag nach einem schweren, unverdaulichen Film klingen, den man in der Schule zu sehen bekommt und sterbenslangweilig ist.

Zumindest hatte ich diese Berfüchtung. Und wurde gleich mal eines Besseren belehrt. Der Film ist tatsächlich sehr informativ, mal erfährt vieles über die politischen Zusammenhänge des Angriffs und zwar aus Sicht beider Seiten. "Tora! Tora! Tora!" ist eine japanisch-amerikanische Zusammenarbeit und da sich der Film wirklich nur auf Tatsachen beruht, wird hier keine Position bezogen. Keiner ist gut oder böse, es wird bloss berichtet, was damals geschehen ist.

Der Angriff auf Pearl Harbor hat den Verlauf der Geschichte verändert, wird jedoch in Europa selten wirklich thematisiert. Deshalb war es umso spannender, sich mal ausgiebig mit diesen Ereignissen zu befassen. So erfährt man z.B. auch, dass es auch auf Seiten Japans Bemühungen gab, den Angriff zu verhindern.

Dieser Kriegsfilm ist wirklich sehr eindrücklich, trotz des happigen Themas verständlich und führt zu einem ganz neuen Verständnis der japanischen und amerikanischen Beziehungen. Es gibt sogar Stellen, die zum Lachen einladen, was ich nicht erwartet hätte. Die gezeichneten Bilder sind sehr stark und hinterlassen bleibenden Eindruck.

Bechdel-Test: nicht bestanden
Es kamen genau zwei Frauen vor. Eine war daführ zuständig, Dokumente abzuliefern. Die andere dafür, ihren Mann herumzufahren. Aber das Thema Krieg ist sowieso eher männerlastig, vor allem zur Zeit des Zweiten Weltkrieges als die Rolle der Frau noch eine andere war als heute. Da sich der Film um Korrektheit bemüht, kann man ja nicht einfach noch eine Frauenrolle hinzudichten. Also durch und durch akzeptabel.

 

[Filme] Ein Königreich für ein Lama

Kuzco, König der Inkas, wird von seiner Ex-Beraterin in ein Lama verwandelt und versucht nun, den Weg zurück in seinen Palast zu finden. Dabei hilft ihm Patcha.

Ja, die Geschichte zu "Ein Königreich für ein Lama" ist rasch erzählt. Dieser Disney-Film ist wieder einer jener Streifen, der sich direkt an das junge Publikum wendet. Also keine versteckten Einlagen für Erwachsene, sondern viel Slapstick und ein flauschiges Lama.

Und es geht auf: Dieser Film macht einfach unheimlich viel Spass und gute Laune. Auf Tiefgründigkeit wird grösstenteils verzichtet, an erster Stelle steht definitiv die Unterhaltung. Die passt dafür auch und die Witze sind frech und kommen an. Einige Gags kennt man natürlich bereits, werden jedoch so verarbeitet, dass sie noch immer lustig sind und es bleiben.

Was mir beim zweiten Mal schauen jedoch aufgefallen ist, ist Patchas unbesiegbarer Glaube an das Gute im Menschen. Kuzco ist lange Zeit ein richtiger Kotzbrocken und nutzt Patcha die meiste Zeit bloss aus. Ich persönlich hätte Kuzco bereits nach dem ersten Mal alleine im Dschungel versauern lassen. Wie Patcha es mit diesem Lama aushält - keine Ahnung. Irgendwie traurig und irgendwie bewunderswert.

Zum Glück hatte Sänger Sting noch ein paar Worte mitzureden, was das Ende des Filmes betrifft. Es war so gedacht, dass Kuzco seinen Pool auf einem anderen Hügel baut und nicht dorthin, wo Patcha mit seiner Familie wohnt. Doch Sting war dagegen, da dies nur zeigen würde, dass man den Regenwald ruhig abholzen kann. Deshalb besitzt Kuzco schlussendlich ein kleines Ferienhäuschen direkt neben Patcha und vergnügt sich mit dessen Familie. Ein viel besseres Ende, finde ich auch. Andersrum hätte Kuzco bloss seinen Willen durchsetzen können und hätte überhaupt nichts gelernt aus der ganzen Lama-Sache. Gut so, Sting!

Bechdel-Test: naja bestanden
Chicha, Patchas Ehefrau, hat eine kurze Unterhaltung mit Yzma. Im ersten Teil reden sie bloss über Patcha, also nicht bestanden. Doch hinterher wird Yzma, zusammen mit Kronk, in den Besenschrank gesperrt und sie wechseln noch ein paar Worte darüber, wie man am besten wieder raus kommt. 


Und einfach noch weil es sein muss:

Traurig, aber wahr...

[Filme] The Guardians of the Galaxy



In den letzten Monaten bin ich immer und immer wieder über diesen Film gestolpert. Egal, wo ich war, irgendwo tauchte sicher das Filmlogo auf, eine der Figuren betrachtete mich oder ich wurde sonst wie darauf aufmerksam gemacht.

Natürlich musste ich mir "The Guardians of the Galaxy" somit ansehen. Irgendwas zwang mich regelrecht dazu. Vor allem war ich richtig in der Stimmung für diesen Film. Und wie freute ich mich darauf, als ich ihn endlich zu Hause hatte!

Nach dem Tod seiner Mutter wird Peter von Aliens entführt und lebt seither bei ihnen. 26 Jahre später ist Peter, oder auch "Star-Lord", dabei, einen mächtigen Orb zu stehlen. Peter weiss gar nicht, worum es sich handelt, doch plötzlich wird er als Verbrecher gesucht. Gemeinsam mit einem zusammengewürfelten Haufen sieht er sich plötzlich der Aufgabe gestellt, die Galaxie vor Unheil zu bewahren...

Ja, gut, ok, die Geschichte klingt ausgelutscht. Sogar für eine Comicverfilmung, aber dies wird alles wieder wett gemacht. Nämlich durch tolle Figuren (die nur ein klein wenig Mainstream sind), gelungene Dialoge, gut gesetzte und nicht übertriebene Kämpfe und gute Musik.

"Guardians of the Galaxy" ist toll, ein weiterer grandioser Film aus der Marvel-Welt. Für mich mag er zwar nicht ganz an die Avengers ran, aber das sind wirklich nur minimale Unterschiede. So wurden für mich einige Details zu wenig ausgearbeitet. Wieso ist der Böse der Böse? Wie wurden Groot und Rocket Freunde? Diese Hintergrundgeschichten fehlten mir. Wobei ich natürlich nicht sagen kann, in wie weit die Comicvorlage hier Aufschluss gibt. (ich sollte mehr Comics lesen!)

Ansonsten hat dieser Film alles, was ich brauche: Die Dialoge sind spritzig und frech, das Team um Peter ist einfach super. Sie ergänzen sich perfekt, auch wenn man nicht so denken mag. Ich persönlich bin sowieso ein Freund von Szenen, in denen Leute zusammenarbeiten müssen, die sich erst nicht sonderlich mögen.

Kitsch und erzwungene Tiefgründigkeit kommen zwar auch zum Zuge, werden aber auf ein angemessenes Mininum reduziert. Ebenso die Kämpfe. Da es sich hier um einen Sci-Fi-Streifen handelt, gibt es ein paar Raumschiffschlachten. Diese sind ein paar Szenen gezogen, aber kurz bevor ich die Geduld verlor, waren sie zu Ende. Gut getroffen!


Auch die computeranimierten Darstellungen sind gekonnt gemacht. Hier passt wieder einmal alles, die Mischung aus Setting und Animationen passt sehr gut. Die Green Screen-Szenen fügen sich 1:1 in das Szenario, sodass nicht einmal ich etwas daran auszusetzen habe. Die Bilder und Hintergründe sind stimmungsvoll und atmosphärisch, sodass man wirklich sagen kann "schön hinbekommen".

Daumen hoch für ganz grosses Popcorn-Kino!
Ich bin Groot. Und als Fan von "Doctor Who" freute mich natürlich auch, den Namen Karen Gillan über den Bildschirm flimmern zu sehen :)

Bechdel-Test: naja bestanden
Gamora und Nebula wechseln ein paar "schwesterliche" Worte. Insgesamt etwa zwei Sätze, vielleicht drei. Ich hatte gehofft, dass sie während ihrer Kampfszene noch etwas miteinander plaudern, aber beim Kämpfen haben natürlich selbst Frauen anderes im Kopf. Und überhaupt ist das schon mehr als erwartet ;)


PS: Rocket ist ein Waschbär! Kein Hamster und kein Nagetier. Also wirklich! (das musste mal gesagt werden.)

[Filme] The Lord of the Rings

Nein, hier geht es nicht um das Kinospektakel in drei Teilen von Peter Jackson, sondern um eine Zeichentrickversion aus dem Jahr 1978 von Ralph Bakshi. Für die heutige Zeit mag der Stil gewöhnungsbedürftig sein, aber tatsächlich hat dieser Film sogar einen Golden Globe gewonnen (Best Original Score) und für den besten Fantasyfilm nominiert.

Die Animationen kann man natürlich nicht mit den heutigen Standarts vergleichen, trotzdem wirken sie teilweise fast schon lustig, was der ganzen Sache irgendwie den Ernst nimmt. Dennoch muss ich sagen: WOW! Die Hintergründe sind allererste Sahne! Aus diesem Stoff sind Träume gemacht und genau so stelle ich mir das Auenland vor. Richtig, richtig schön!

Und ganz unverkennbar hat sich hier Peter Jackson auch für seine Filme inspirieren lassen. Manche Szenen wirken fast schon wie 1:1 übernommen. Im Übrigen war dies auch der erste Film, an dem Tim Burton mitgearbeitet hat. Die kreative Stärke dieser Verfilmung kann man also nicht von der Hand weisen.

Dennoch waren wir teilweise kurz davor, abzubrechen. Die Erzählweise passt nicht mehr in unsere schnelle, überdrehte Zeit. Umso glücklicher bin ich darüber, dass wir uns doch alles angesehen haben. Es tut nämlich allen gut, mal einen Ausflug in die Vergangenheit zu unternehmen.

Der Film endet ziemlich offen. Das liegt daran, dass auch diese Zeichentrick-Version auf drei Filme angelegt war. Dann hiess es, es würden zwei daraus werden und schlussendlich blieb es leider doch nur bei diesem einen. Also nicht enttäuscht sein!

Bechdel-Test: nicht bestanden
Soweit ich mich erinnere, kam im gesamten Film genau ein weibliches Wesen vor ;) 


[Filme] Uhrwerk Orange


Lange sah es danach aus, als ob "Snow White & the Huntsman" das Rennen machen würde. Doch dann kamen überraschend noch zwei Stimmen von Facebook hinzu, die sich darin einig waren, dass die einzig korrekte Wahl "Uhrwerk Orange" sei. Deshalb ging dieser Film schlussendlich als Gewinner hervor.

Woran denkt man, wenn man "Uhrwerk Orange", oder bekannter "Clockwork Orange", hört? Oder in meinem Fall: Was fühlt man dabei?

Natürlich weiss man: Dieser Film ist ein Meisterwerk. Das merkt man schon von der ersten Szene an. Hier ist ein Könner am Werk (Stanley Kubrick der Name) und der weiss, was er tut. Ich merke an, dass ich das Buch (noch!) nicht gelesen habe, ich als keine Vergleiche ziehen kann. Aber momentan möchte ich das auch gar nicht. Sobald ich das Buch gelesen habe, möchte ich den Film noch einmal sehen. Und später noch einmal und dann noch einmal.

Natürlich braucht es dazwischen immer wieder ein paar Jahre Pause. Einfach so kann man sich "Uhrwerk Orange" nicht ansehen. Es ist zu dicht, zu tiefgründig, ein durch und durch komplexes Werk, faszinierend und verstörend gleichermassen. Viele Dinge bleiben im Übrigen auch unausgesprochen. Manche Sachen soll sich der Zuschauer selber denken.

Malcolm McDowell brilliert als Alex DeLarge, einmal nett, freundlich, gleichzeitig immer eine Spur zu nahe am Wahnsinn. McDowells Darstellung dieser ziemlich komplexen Figur ist einzigartig und zeigt richtiges Können. Es ist bestimmt nicht einfach, sich in so einen Charakter einzudenken, sich zu fragen, was in Alex vorgeht. Wie er die Welt wahrnimmt. McDowell ist dies grandios gelungen und somit eine perfekte Wahl für diese Rolle.

Es wird kritisiert, dass "Uhrwerk Orange" die Gewalt verherrliche. Ist dem so? Nein. Eher im Gegenteil. Wie kein anderer Film zeigt Kubrick, dass Gewalt nur weiter zu Gewalt führt. Gewalt kennt nichts anderes als Gewalt. Alex ist in dieser Spirale gefangen, für ihn gibt es keinen Ausweg. Ist er es, der seine Gruppe anfangs noch anführt, wird er bald zum Opfer. Vor allem die Szene gegen Ende des Filmes, als Alex beim unterdessen verkrüppelten Schriftsteller landet, zeigt dies ausserordentlich gut. Nein, "Uhrwerk Orange" verherrlicht gar nichts, sondern hält unserer Welt den Spiegel vor. Wenn sie nicht hineinsehen will, ist das ihr Fehler.

Dieser Film ist wahnsinnig klug, wahrscheinlich oft missverstanden. Man muss sich mit den Themen auseinandersetzen, sie hinterfragen. Wie gesagt, man kann sich "Uhrwerk Orange" nicht einfach nur ansehen. Man muss damit arbeiten, dazu wird man praktisch aufgefordert. Es ist ein deutlicher Fingerzeig, der meiner Meinung nach leider zu offen ignoriert wird.

Bechdel-Test: nicht bestanden
Wieso auch? Hier sind die Frauen nur dazu da, um das lustige "Rein-raus-rein-raus"-Spiel zu spielen. Was soll Alex auch sonst mit einer Frau machen? Seine Mutter hält sich zu sehr an ihren Mann und hat alleine nichts zu entscheiden. Auch hier wird die Stellung der Frau sehr schön geformt dargestellt.

 
(einfach mal so für euch ;)

[Anime] Prinzessin Mononoke

Als ein Dämon sein Dorf angreift, beschützt der junge Prinz Ashitaka zwar seine Leute, wird jedoch verwundet. Nun wütet das Gift des Dämonen im Körper Ashitakas und er muss seine Heimat verlassen, um Erlösung vom Fluch zu finden. Ashitakas Reise führt ihn zur "Eisenhütte", wo ein schrecklicher Krieg tobt: Die Tiere des Waldes gegen die Menschen...

Miyazakis "Prinzessin Mononoke" thematisiert das Zusammenleben von Mensch und Natur, von alten Traditionen und der aufkommenden Moderne. Die Götter des Waldes führen Krieg gegen die Menschen, die den Wald abroden, um an Metalle zu gelangen. Die Dämonenprinzessin San wurde von der Wolfsgöttin grossgezogen und kämpft an der Seite der Tiere. Für beide Parteien heisst es ganz oder gar nicht, ein gemeinsames Abkommen steht nicht zur Debatte.

Erst Ashitakas Auftauchen bringt beide Seiten ins Wanken. Er ist weder für die einen, noch für die anderen. Mit diesem Verhalten bringt er die Leute durcheinander, findet aber auch Freunde. Kann er den Krieg aufhalten?

Dieser Anime ist einer der berühmtesten Ghiblis und zementiert die Qualität des Studios. Ich habe diesen Film bereits einmal gesehen und war zwiegespalten. So auch dieses Mal wieder. Einerseits finde ich die Thematik spannend und bewegend. Vor allem in der heutigen Zeit braucht es solche Filme.

Andererseits empfand ich den Film einfach als zu überladen und zum Schluss geht alles plötzlich ganz schnell. Anstatt wirklich einen Lösungsansatz zu präsentieren ist am Ende einfach alles gut. In der vorherigen Szene beschiessen sich die Leute noch, doch dann kommt Ashitaka und gut ist. Da hätte ich mehr erwartet.

Auch dieses ständige hin und her zieht sich sehr in die Länge. Einmal greifen die an, dann wieder die anderen, Ashitaka rennt rum, dann fängt alles wieder von vorne an. Irgendwie wollte bei mir der Funke von "Prinzessin Mononoke" also einfach nicht überspringen. Mir persönlich fehlt hier einfach etwas.

Im Übrigen ist der Anime an gewissen Stellen ungewollt komisch, sodass man lacht, obwohl es hier eigentlich gar nicht viel zu lachen gibt. Natürlich sind die Hintergründe sehr stimmig und mit viel Gefühl gemacht, aber so, wie da manchmal Gliedmassen und Köpfe durchtrennt werden - irgendwie passt das für mich einfach nicht...

Bechdel-Test: Naja bestanden
Unter "naja" verstehe ich Folgendes: Eigentlich hat die Prinzessin bestanden, da San sich mit ihrer Mutter über die aktuelle Lage unterhält. Aber: Das sind in etwa gerade mal zwei Sätze. In einem zwei Stunden Film. Beim nächsten Gespräch sprechen Mutter und Tochter zwar länger miteinander, aber eben über Ashitaka. Und der ist bekanntermassen ein Mann. Also hat der Anime zwar bestanden, aber nur ganz knapp und nicht überzeugend.

 

[Spiel des Lebens] Welcher Schauspieler ist gesucht? #2

Willkommen zur zweiten Runde von "Spiel des Lebens"! Das erste Rätsel wurde tatsächlich gelöst: Gesucht war Matthew Fox.Gratulation an die Mitspieler.

Anbei noch die Auflösung des ersten Rätsels:
 
Aufgewachsen auf einer Insel (Lost), musste X nach dem Tod der Eltern die Verantwortung für seine jüngeren Geschwister übernehmen (Party of Five). Während seiner Zeit an der Universität war er für das dortige Football-Team verantwortlich (We are Marshall), doch viel mehr als das faszinierte ihn der Rennsport (Speed Racer). X feierte einige grosse Erfolge, zog sich nach einem tragischen Unfall (Speed Racer) jedoch von diesem zurück.
Während der Zombie-Apokalypse (World War Z) verlor er seinen Sohn (Haunted) und trat deshalb dem Secret Service (Vantage Point) bei. Auf der Suche nach seinem Sohn (Haunted) geht er sogar so weit, an illegalen Kämpfen (Alex Cross) teilzunehmen. Nach vielen blutigen Auseinandersetzungen zog er sich in einen tiefen, dunklen Wald (Extinction) zurück und arbeitet nun als Sicherheitschef in einem Hotel (Smokin' Aces).

Und hier kommt das Rätsel für den Monat April:

"Als Tochter eines Haushälterin geboren. Man munkelt, sie sei durch Teilnahme an einem Drogenkrieg zu Geld gekommen. Sie taucht unter und wird erst später in New York wieder gesehen. Auf ihrer Flucht stürzt sie auf einer Insel im Pazifik ab und überlebt zum Glück. Sie wird schwanger und kehrt mit Baby Hope nach Hause zurück. Erst später schafft sie es, über die traumatischen Ereignisse diesbezüglich zu sprechen: Sie wurde gefangen gehalten und vergewaltigt. Unterdessen hat sie ihre Liebe zur Musik entdeckt und heimst in diversen Talentshows Preise ab.
Die 5 in ihrem Namen spricht man übrigens nicht aus."

Welche Schauspielerin ist gesucht?