Als ein Dämon sein Dorf angreift, beschützt der junge Prinz Ashitaka zwar seine Leute, wird jedoch verwundet. Nun wütet das Gift des Dämonen im Körper Ashitakas und er muss seine Heimat verlassen, um Erlösung vom Fluch zu finden. Ashitakas Reise führt ihn zur "Eisenhütte", wo ein schrecklicher Krieg tobt: Die Tiere des Waldes gegen die Menschen...
Miyazakis "Prinzessin Mononoke" thematisiert das Zusammenleben von Mensch und Natur, von alten Traditionen und der aufkommenden Moderne. Die Götter des Waldes führen Krieg gegen die Menschen, die den Wald abroden, um an Metalle zu gelangen. Die Dämonenprinzessin San wurde von der Wolfsgöttin grossgezogen und kämpft an der Seite der Tiere. Für beide Parteien heisst es ganz oder gar nicht, ein gemeinsames Abkommen steht nicht zur Debatte.
Erst Ashitakas Auftauchen bringt beide Seiten ins Wanken. Er ist weder für die einen, noch für die anderen. Mit diesem Verhalten bringt er die Leute durcheinander, findet aber auch Freunde. Kann er den Krieg aufhalten?
Dieser Anime ist einer der berühmtesten Ghiblis und zementiert die Qualität des Studios. Ich habe diesen Film bereits einmal gesehen und war zwiegespalten. So auch dieses Mal wieder. Einerseits finde ich die Thematik spannend und bewegend. Vor allem in der heutigen Zeit braucht es solche Filme.
Andererseits empfand ich den Film einfach als zu überladen und zum Schluss geht alles plötzlich ganz schnell. Anstatt wirklich einen Lösungsansatz zu präsentieren ist am Ende einfach alles gut. In der vorherigen Szene beschiessen sich die Leute noch, doch dann kommt Ashitaka und gut ist. Da hätte ich mehr erwartet.
Auch dieses ständige hin und her zieht sich sehr in die Länge. Einmal greifen die an, dann wieder die anderen, Ashitaka rennt rum, dann fängt alles wieder von vorne an. Irgendwie wollte bei mir der Funke von "Prinzessin Mononoke" also einfach nicht überspringen. Mir persönlich fehlt hier einfach etwas.
Im Übrigen ist der Anime an gewissen Stellen ungewollt komisch, sodass man lacht, obwohl es hier eigentlich gar nicht viel zu lachen gibt. Natürlich sind die Hintergründe sehr stimmig und mit viel Gefühl gemacht, aber so, wie da manchmal Gliedmassen und Köpfe durchtrennt werden - irgendwie passt das für mich einfach nicht...
Bechdel-Test: Naja bestanden
Unter "naja" verstehe ich Folgendes: Eigentlich hat die Prinzessin bestanden, da San sich mit ihrer Mutter über die aktuelle Lage unterhält. Aber: Das sind in etwa gerade mal zwei Sätze. In einem zwei Stunden Film. Beim nächsten Gespräch sprechen Mutter und Tochter zwar länger miteinander, aber eben über Ashitaka. Und der ist bekanntermassen ein Mann. Also hat der Anime zwar bestanden, aber nur ganz knapp und nicht überzeugend.
Ich habe diesen Anime mal vor vielen, vielen Jahren gesehen, in dieser Zeit gefiel er mir sehr gut. Wenn ich mir deine Rezi hernehme, dann muss ich ihn mir jetzt, in meiner heutigen Film-leidenschaftlichen Zeit, ansehen, denn deine angeführten Punkte zu Inhalt und so weiter sind interessant, ich sah den Film damals, als ich noch gar keine Ahnung hatte, und mich von Filmen und Serien nur berieseln ließ, zudem kannte ich nur diesen Myazaki-Film, hatte somit auch leider keinen Vergleich.
AntwortenLöschenLG
Stephan
Es tut einem bestimmt gut, sich den Film mehrmals anzusehen. Und das sage ich, obwohl sich meine Meinung nicht geändert hat. Dennoch sieht man viele Punkte nach ein paar Jahren vielleicht ein wenig anders.
LöschenAuf deine Meinung wäre ich wie immer sehr gespannt. Vor allem, da sich ja auch bei dir einiges verändert hat :)
Das stimmt. :-)
LöschenHättest du deine Rezi, und deinen Kommentar, früher geschrieben, denn erst letztes Jahr sah ich mir diesen Film im Fernsehen an. :D
Aber macht ja nichts:
Dann halt noch einmal. ;-)
LG
Stephan
Genau, irgendwann ergibt sich bestimmt wieder die Gelegenheit, den Film zu sehen :)
LöschenAber natürlich doch. :-)
LöschenLG
Stephan