Auf diesen Horrorfilm wurde ich durch eine sehr positive Rezension aufmerksam. Der Rezensent war so begeistert, dass ich neugierig wurde und mir den Film ebenfalls besorgt habe. Wie angeraten natürlich in der unzensierten Version.
Leider, leider kann ich der erwähnten Rezension nicht zustimmen. "Midnight Meat Train" ist ein typischer Horrorfilm, der auch in der längeren Version kaum Stimmung aufkommen lässt. Die Grundidee ist wirklich nicht schlecht, jedoch fällt der Titel auf die typischen Horrorfilmfehler hinein:
1. Viel Blut heisst noch lange nicht, dass es ein guter Horrorfilm wird. Es braucht auch Atmosphäre. Hier hätte man mit der Metro sehr viel Spielraum gehabt, der leider nicht genutzt wird.
2. Um wirklich in die Welt hineingezogen zu werden, braucht es Figuren, um deren Wohlergehen man sich sorgen muss. Dafür brauchen diese erst einmal einen Charakter. Was keiner hat, also ist es mir egal, ob sie sterben oder nicht. Nur Bradley Cooper als Leon hat schauspielerisches Talent, dieses ist hier jedoch verschwendet.
3. Wieso müssen Figuren in Horrorfilmen ständig so bescheuert handeln? Alle in diesem Film erreichen ein ganz neues Level an Idiotie, dafür sind es noch nicht einmal mehr Teenager. Bei denen kann man es teilweise noch verzeihen, dass sie unüberlegt handeln - aber bei Erwachsenen?
Satz mit X, das wohl nix.
Ich kenne den Film. Und ich muss dir in allen drei Punkten so was von recht geben. Ich wollte ihn mir damals nur deswegen ansehen, weil Ryuhei Kitamura die Regie übernahm, ich war nämlich damals so begeistert von seinem Film "Versus".
AntwortenLöschenLeider wurde ich dieses Mal enttäuscht. Er ist zwar schon ein cooler Regisseur, aber ebenfalls einer, der in Amerika verschenkt wird. Auch er sollte weiterhin Filme in seinem Heimatland, in Japan, drehen.
Übrigens, "Midnight Meat Train" hat eine Buchvorlage, solltest du es noch nicht gewusst haben. Ich habe diese Geschichte sogar gelesen. Allerdings wurde ich sogar, was dieses Werk als Film und Buch betrifft, doppelt enttäuscht. Das Story-Segment mit dem Zug entstammt aus den "Büchern des Blutes" vom Autor Clive Barker. Dieser Autor ist für mich tausendmal Besser als Stephen King. Aber diese Geschichte konnte auch in Buchform nichts. Schade.
Zum Film wieder zurück:
Bradley Cooper ist super, nur leider verschenkt, stimmt.
Vinnie Jones hat auch mit starrer Mine immer eine tolle, beängstigende und glaubwürdige Präsenz.
Der Rest der Schauspielerriege ist zum Vergessen.
LG
Stephan
Na, da bin ich gleich etwas beruhigt, dass wir mit unserer Meinung nicht alleine dastehen. Ich war etwas erstaunt, als ich einen japanischen Namen über den Bildschirm flimmern sah - von Japanern hätte ich grundsätzlich etwas Anderes erwartet. Aber demnach ist es wirklich wie du sagst - dass er sich besser wieder auf Japan konzentrieren sollte...
LöschenIch wusste, dass es auf einer Kurzgeschichte basiert. Das mag vielleicht erklären, weshalb die Figuren eher platt sind, aber ich denke, man hätte doch ein wenig mehr da rausholen können. Schade, dass es nicht einmal in Buchform funktioniert. Aber das erinnert mich daran, mal etwas von Clive Barker zu lesen...
Du hast noch gar nichts von Clive Barker gelesen!?
LöschenPuh, ich wünschte, ich würde Bücher lesen, um dir ein Buch von ihm zu empfehlen.
Dann muss ich halt leider zu meinem Thema zurück:
Clive Barker ist auch ein außerordentlicher Regisseur. Sehr empfehlen kann ich dir zum Beispiel den Film "Lord of Illusions" mit Schauspieler Scott Bakula (Special Agent Pride bei "Navy CIS: New Orleans").
Zu meiner Überraschung entdeckte ich gerade zufällig, dass auch der allererste "Hellraiser"-Film unter seiner Regie entstand. Diesen Horrorfilm-Klassiker habe ich leider immer noch nicht gesehen.
Ryhuhei Kitamura, der Kerl ist einfach ein Wahnsinn, also in Japan.
Zu diesem Namen muss ich dir auch gleich eine Empfehlung mit auf den Weg geben:
"Azumi"
https://www.amazon.de/s/ref=nb_sb_noss/257-8590665-8834521?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&url=search-alias%3Ddvd&field-keywords=azumi
Ich hab zufällig grad gelesen, dass er auch "Lupin the 3rd" real verfilmt hat.
https://en.wikipedia.org/wiki/Lupin_the_3rd_(film)
"Versus" ist ziemlich geil. Allerdings brauchst du bei diesem Film keine Story erwarten. Typisch Japan handelt es sich hier um ein reines Action- und Splatterfest, bei dem in einem mysteriösen Wald eine Handvoll Gangster gegen Zombies und diverse Dämonen kämpfen muss, einer von ihnen ist sogar DER Auserwählte. Sehr dynamisch inszeniert und rasant geschnitten.
https://en.wikipedia.org/wiki/Versus_(film)
Wann lernen es die Ausländer endlich, allen voran die Japaner, Chinesen und so weiter!? In Hollywood werden sie nur verschenkt (seit "Star Wars" mein neues Lieblingswort anscheinend *g*), sie sollen mit ihrem Mitwirken lediglich im immer wichtiger werdenden asiatischen Filmmarkt Geld in die Kassen spülen.
Jet Li dreht bereits wieder daheim, Jackie Chan ist zurück gekehrt, John Woo wollte nicht mehr in den USA drehen. Sie habens doch vorgemacht.
Woran sich alle Asiaten übrigens immer den Kopf stoßen, wenn sie in den USA arbeiten:
Die Zensur. Ja, die ist in Amerika viel, viel strenger als in Japan und Co. Also da kann ich mir sehr gut vorstellen, dass da viele asiatische Regisseure einen Kulturschock erlitten. :)
LG
Stephan
Ich hab mal kurz geguckt, leider hat die Bibliothek nichts von Clive Baker im Angebot :( Aber ich merke mir Baker und den Film dazu :) "Hellraiser" muss ich mir auch irgendwann noch anschauen.
LöschenAuch die restlichen Filme von Kitamura sehen vielversprechend aus! Klingt definitiv nach Filmen, die mir gefallen könnten! Für Splatter bin ich ja immer zu haben ;)
Oh ja, ich kann mir sehr gut vorstellen, dass viele Dinge, die in Japan kein Problem darstellen, in den USA überhaupt nicht gehen. Die Amerikaner sind oftmals wirklich sehr konservativ. Das sind die Japaner zwar auch, aber mehr im gesellschaftlichen Leben. Wenn es um die Kunst geht - da geht alles. Und genau das mag ich so an Asien und wer weiss - vielleicht begreifen es die Asiaten irgendwann, dass sie nicht mehr dem amerikanischen Markt betreten müssen, um sich im Westen einen Namen zu machen!
Ein kleiner Vorstoß in diese Richtung ist jetzt bereits teilweise zu merken, denn so langsam aber sicher wird zum Beispiel China der Filmmarkt Nummer 1, und löst somit Amerika ab (An dritter Stelle ist übrigens angeblich Saudi-Arabien). Der Trend zeichnet sich bereits ab. Viele amerikanische Filmemacher drehen bereits in Asien, mit asiatischem Geld und logischerweise asiatischen Schauspielern. Lange kann es eigentlich nicht mehr dauern.
LöschenVor etwas längerer Zeit las ich hierzu mal ein tolles Zitat, weiß nur nicht mehr, von wem es stammt.
Auf jeden Fall lautete es wie folgt:
Bald werden die Chinesen nicht mehr Englisch lernen, sondern die Welt Chinesisch. :)
LG
Stephan
Dass China den Weltmarkt übernehmen wird, damit die Filmindustrie eingeschlossen, ist eigentlich nur noch eine Frage der Zeit. Und ja, es wird wohl langsam Zeit, Chinesisch zu lernen ;)
Löschen:)
LöschenLG
Stephan
:)
Löschen:)
LöschenLG
Stephan