[Filme] Guardians of the Galaxy Vol. 2

Guardians of the Galaxy Vol. 2,
2017

I'm Mary Poppins, y'all! 

Auf der Flucht vor einer aufgebrachten Meute müssen die Guardians einen drastischen Raumsprung absolvieren, der nur klappt, weil der Gruppe ein seltsames Raumschiff zu Hilfe eilt. Es stellt sich heraus, dass ihr Retter Ego (Kurt Russell) angeblich Peters (Chris Pratt) Vater ist!

Peter, Gamora (Zoe Saldana) und Drax (Dave Bautista) folgen Ego und seiner Begleiterin Mantis (Pom Klementieff) zu deren Planeten, während Rocket (deutsche Stimme Fahri Yardım), Groot (deutsche Stimme Hans-Eckart Eckhardt) und die Gefangene Nebula (Karen Gillan) zurückbleiben.

Beide Gruppen müssen jedoch rasch feststellen, dass nichts ist, wie es scheint...

Wie lange habe ich mich auf diesen Film gefreut! Lange genug, da wir ihn auch im Kino verpasst haben (meistens arbeite ich mittwochs um 14.30 Uhr...). Gleichzeitig war ich auch ein wenig nervös, zweite Teile sind schwierig, in der Bücher- und der Filmwelt gleichermassen. Ausserdem habe ich wohl eine kritische Rezension zu viel gelesen. 

Vielleicht liegt es ja an meinen tiefen Erwartungen, dass ich schlussendlich hin und weg war von Vol.2?

Ich muss natürlich auch gestehen, dass der zweite Teil nicht ganz an das Original heranreicht, vor allem, was den Humor betrifft. Ja, auch Vol.2 ist lustig, aber irgendwie zogen die Sprüche ein ganzes Stück weniger als in Vol. 1.

Dies kann aber auch daran liegen, dass im aktuellen Titel das Hauptaugenmerk gar nicht mehr so sehr auf fetzigen Dialogen liegt (aber nur ein klein wenig weniger), sondern überraschenderweise die Figuren und ihre Beziehungen untereinander als Thema hat.

Schon während des Schauens überraschte es mich, wie viel Charakterentwicklung in diesem Film steckt. Bei solchen Sachen ist Marvel normalerweise etwas gemütlicher unterwegs. Spoiler ahead:

Vor allem mag ich die Annäherung zwischen Gamora und Peter. Im Gegensatz zu vielen anderen Protagonisten-Pärchen gehen sie tatsächlich einen kleinen Schritt nach dem anderen. Das hat mich bereits im ersten Film überrascht und als wir den zweiten anschalteten, war ich mir sicher, dass es irgendwelches Geknutsche geben würde. Aber - Fehlanzeige!

Auch was Nebula betrifft, wurde ich auf dem falschen Fuss erwischt. Schon in Vol. 1 war ich überzeugt, dass sie sich ihrer Schwester anschliessend wird. Tat sie natürlich nicht. Dann war ich während des Schauens von Nr. 2 der Meinung, dass sie es nun doch tun wird. Möp.

So viel zum Thema "Vorhersehbarkeit eines Marvel-Filmes". Spoiler Ende.

 

Ja, trotz all des Witzes und den gelungenen Actionsequenzen war dieser Film für mich sehr emotional. So sehr, dass ich mir am Schluss in der Tat ein paar Tränen wegdrücken musste. Ich heule doch nicht am Ende eines Filmes! Aber fast...

"Guardians of the Galaxy Vol. 2" hat mir deshalb so gut gefallen, weil es mit vielem Altbekannten gebrochen hat. Es sind noch immer dieselben Helden, aber ich werde sie von nun an in ganz anderem Lichte sehen, ihre Profile sind geschärft worden, Verhalten erklärt und Bande vertieft worden.

Ja, ich denke, auch so ein Film hat seine Daseinsberechtigung. Es muss nicht immer alles Friede, Freude und Explosionen sein. Man darf auch ruhig mal hinter die Fassaden der Actionhelden schauen dürfen. Dass so ein Titel auf manche öde wirkt, kann ich verstehen, es ist nicht das, was man erwartet hat.

Und genau hier sehe ich Stärke von Nr. 2. Die Schenkelklopfer-Witze mögen hier rar sein, oft wirken die Witze sogar sehr gezwungen, aber das mag daran liegen, dass sich der Fokus verschoben hat, man aber nicht auf das Altbewährte verzichten will. Und kann. Die Guardians funktionieren nicht ohne Zoff und derbe Sprüche. Oder ohne Nebula, die sich durch einen Planeten buddelt, um ihre Schwester zu killen.

Dank dieses Filmes bin ich mehr denn je Fans der Guardians und hoffe, dass der nächste Titel mit ihnen auf dieser (auch inhaltlichen!) Qualität aufbauen wird.

Bechdel-Test: bestanden
Wie schom im ersten Teil. Auch hier zicken sich Gamora und Nebula wieder an, aber später führen sie auch tiefere Gespräche. Hier kommt ab und zu ihr Vater ins Spiel, aber ansonsten bleiben sie dem Thema "Mann" fern.

Lieblingsszene: Die Mary Poppins-Szene. Oder die buddelnde Nebula :) Und natürlich der Schluss... Ach ja, und natürlich die Planeten-Hopserei :D


Produktionsland: USA
Originalsprache: Englisch
Originaltitel:  Guardians of the Galaxy Vol. 2
Regisseur:  James Gunn
Label: Marvel
Laufzeit: 136 Minuten
FSK: ab 12
Erscheinungstermin: 27.04.2017

5 Kommentare :

  1. ICH HAB DEN LEIDER IM KINO VERPASST und KONNTE IHN DAHER NOCH NICHT SEHEN!!! :-(
    WIRD ABER AUF JEDEN FALL NACHGEHOLT!!!

    Warum ich mir dabei aber so was von sicher bin?
    Wegen Regisseur und Autor James Gunn. Dieser Kerl könnte einer meiner neuen Regie-Autoren-Helden werden. Anhand deiner Rezi hat er etwas geschafft, dass er auch bei seinen anderen bisherigen Filmen geschafft hat, nämlich Spaß und Action beiseite zu schieben, und die Figuren eine richtig größer werdende Entwicklung durchlaufen zu lassen, so wie dem Film im Drama-Bereich immer mehr Tiefe zu verleihen.

    Grandios, das ist dass Kunstwerk, aus dem erfahrene Regisseur gemacht werden. :-)

    LG
    Stephan

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Das ist ja mal eine Ansage :D

      Deine Beschreibung passt wirklich gut, denn genau das hat Gunn hier geschafft - und ich finde es super!

      Löschen