Donnie Darko, 2001 |
Donnie Darko (Jake Gyllenhaal) hat es nicht einfach. Er hat bereits einiges angstellt, seine Psychiaterin (Katharine Ross) nennt es Schizophrenie und verschreibt Medikamente, die Donnie nicht nehmen will.
Doch die Nacht des 2. Oktobers 1988 verändert Donnies Leben schlagartig: nur durch das Eingreifen eines Wesens im Hasenkostüm namens Frank (James Duval) überlebt der Junge den Absturz einer Flugzeugturbine, die genau sein Zimmer getroffen hat.
Doch Frank hat noch mehr zu sagen - angeblich steht das Ende der Welt bevor und zwar in 28 Tagen, 6 Stunden, 42 Minuten und 12 Sekunden...
Als ich zum ersten Mal auf "Donnie Darko" stiess, war ich noch um einiges jünger. Ausserdem kam ich mitten im Film dazu, sodass ich keinen Plan hatte, was überhaupt vor sich ging. Die Szene mit dem Messer und dem Spiegel verstörte mich damals zusätzlich, sodass ich lieber umschaltete.
Nun, ein paar Jahre später, bin ich von diesem Film extrem beeindruckt. Als ich für die Filmchallenge einen Titel zum Thema "Zeitreisen" suchte, erschien auch Donnie, was ich erst merkwürdig fand. Ich hatte ja keine Ahnung, worum es in der Handlung ging.
Dies ist einer jener Filme, die man mit einem gewissen Grad an Aufmerksamkeit schauen sollte. Einfach so nebenbei geht hier nicht. Zu viele Details greifen ineinander, das zeigt sich vor allem am Schluss.
Dies ist einer jener Filme, die man mit einem gewissen Grad an Aufmerksamkeit schauen sollte. Einfach so nebenbei geht hier nicht. Zu viele Details greifen ineinander, das zeigt sich vor allem am Schluss.
Die symbolische Ausdrucksstärke dieses Filmes ist
überragend, dazu kommt die psychologische Tiefe, die diese Symbolhaftigkeit mit
sich zieht. Dabei wirkt „Donnie Darko“ keineswegs überlastet, alles passt sich
dieser düsteren Stimmung an, der sich keiner entziehen kann. Wird die Welt
wirklich untergehen? Ist Donnie einfach nur verrückt? Kann man durch die Zeit
reisen? Und was hat es mit der alten Dame auf der Strasse auf sich?
Hier greift jedes Rädchen ineinander, nichts
passiert aus Zufall. Mehr und mehr werden wir hineingezogen in Donnies Welt,
können uns ihrer Faszination nicht erwehren. Man merkt auch als Zuschauer dass
sich die Spirale immer schneller dreht - aufwärts, abwärts, seitwärts?
Irgendetwas wird passieren - aber was?
Die Handlung spitzt sich mehr und mehr zu,
mittendrin Donnie, gespielt von einem jungen, aber bereits jetzt herausragenden
Jake Gyllenhaal. Donnie ist keine Figur, die man einfach mal so auf die
Leinwand bringt, genausowenig wie man „Donnie Darko“ einfach so schaut. Dieser
Film ist ein Einschnitt und hinterlässt eine Tiefe Kerbe.
Bechdel-Test: nicht bestanden
Es gibt wichtige Frauenfiguren, aber die Interaktionen unter diesen ist marginal.
Lieblingsszene: Die, als Donnie auf dem Golfplatz aufwacht. Da will man nur mal ein wenig golfen und dann liegt da einfach ein Teenager rum :D Oh, und die Diskusion über die Schlümpfe - das ist essentiell!
Bechdel-Test: nicht bestanden
Es gibt wichtige Frauenfiguren, aber die Interaktionen unter diesen ist marginal.
Lieblingsszene: Die, als Donnie auf dem Golfplatz aufwacht. Da will man nur mal ein wenig golfen und dann liegt da einfach ein Teenager rum :D Oh, und die Diskusion über die Schlümpfe - das ist essentiell!
Produktionsland: USA
Originalsprache: Englisch
Originaltitel: Donnie Darko
Regisseur: Richard Kelly
Label: Pandora
Laufzeit: 128 Minuten (Director's Cut)
FSK: ab 16
Erscheinungstermin: 26.10.2001
Witzig, mir erging es mit diesem Film genau wie dir.
AntwortenLöschenAuch ich habe ihn das erste Mal vor vielen Jahren gesehen, und ihn absolut nicht verstanden. Jahre und Erfahrungen mit Filmen, symbolischer Ausdrucksstärke und Zwischen-den-Zeilen-schreiben habe ich ihn mir nochmals angesehen, und stellt für mich einen der besten und liebsten Filme aller Zeiten dar.
Ein Jugendlicher, oder gar ein Kind können mit diesem Streifen überhaupt nichts anfangen. Das wäre vergleichbar damit, wenn ein Erwachsener David Lynch schaut. Auch normale Film-Gelegenheitsgucker oder Aus-dem-Alltag-Entflieher fangen sich mit diesem Werk nichts an. "Donnie Darko" ist das beste Beispiel - Nein, der beste Präzedenzfall - für einen reinen Cineasten-Film.
Leider, hier aber verständlich, stellte sich "Donnie Darko" als ein Streifen heraus, der brutal floppte, und erst über die Jahre zum Kultfilm avancierte. Und aufgrund dieses zu Beginn Flops und späteren Kultfilm-One-Hit-Wonders wird es Regisseur Richard Kelly sehr sehr schwer haben, einen weiteren Film produziert zu bekommen.
Ich habe grad bei imdb.com nachgesehen, Richard Kelly hat nach "Donnie Darko" zwei weitere Filme gedreht. "Southland Tales" habe ich nicht gesehen. "The Box" mit den Schauspielern Cameron Diaz und James Marsden habe ich gesehen. Und obwohl ich ihn nicht mit "Donnie Darko" verglichen habe, fand ich ihn langweilig und sehr verwirrend. Okay, im oberflächlichen Gesamtbild betrachtet ergibt er schon Sinn, aber unterm Strich bleibt er verwirrend. Im Gegensatz zu "Donnie Darko" wird sich die Verwirrung allerdings Jahre später bei nochmaligem Ansehen nicht entwirren. Peter Travers von der amerikanischen Ausgabe des Rolling Stone hat es richtig formuliert: 'wie bestellt und nicht abgeholt' (Wikipedia).
LG
Stephan
Mich freut es immer wieder, wenn wir Filmerlebnisse teilen können :) Schön zu hören, dass es dir mit dem Film ebenso erging :)
LöschenDass der Film floppte, habe ich auch gelesen. Es ist sehr schade für diesen grossartigen Titel, aber eben - es ist kein Streifen für das typische Kinopublikum.
Die anderen beiden Filme habe ich auch nicht gesehen, nicht einmal die Titel kommen mir bekannt vor. Aber ich glaube, ich lasse es lieber. Mir reicht Donnie ;)
Das mit dem Filmerlebnisse teilen gefällt auch mir immer wieder. :-)
LöschenLG
Stephan
:)
Löschen:-)
LöschenLG
Stephan