[Filme] Sausage Party

Sausage Party, 2016

Once you see that shit, it'll fuck you up for life. Good luck! Have fun! 

Frank, das Würstchen, und seine Freunde leben im Supermarkt und alle träumen von dem Tag, an dem sie von den Göttern (den Menschen) auserwählt werden und ins Paradies kommen. Deshalb scheint für Frank und seine Freundin Brenda ein Traum in Erfüllung zu gehen, als sie gemeinsam auserwählt werden. Doch ein verheerender Unfall zerstört ihre Träume: Honigsenf hat gesehen, was hinter den Glastüren auf die Lebensmittel wartet und weigert sich, wieder dorthin zurückzugehen und begeht Suizid.
Einzig Frank hört auf die Warnung und beginnt, mehr darüber herauszufinden, was wirklich im Reich der Götter geschieht...

Als ich den Trailer zu "Sausage Party" zum ersten Mal gesehen habe, war dies ein Kandidat für die Kategorie "WTF-Trailer" - leider habe ich es dann doch nicht gepostet. Für unseren Kurzaufenthalt in München haben wir uns den Film mitgenommen. Eine Mischung aus WTF, Horror und Komödie klingt ja eigentlich nicht schlecht.

Leider kann sich der Animationsfilm nicht richtig einordnen. Weder ist es Horror, noch eine richtige Komödie. Natürlich fragt man sich auch die ganze Zeit, was genau man sich da eigentlich ansieht, aber das erwartete Amusement blieb aus. Gleichzeitig fragt man sich, welche Drogen man zu sich nehmen muss, um so einen Film zu produzieren.

Wenn man den Namen Seth Rogan (The Interview) liest, weiss man eigentlich, woran man ist. Aber bei "Sausage Party" scheint er sich selbst an Belanglosig- und Sinnlosigkeit zu übertreffen. Es hätte ein guter Horrorfilm werden können, wird es aber nicht. Es hätte auch ein einigermassen witziger Streifen werden können, die Ansätze dazu waren nämlich da. Aber irgendwie... es fehlt einfach etwas. Es fehlt an Zug und Interesse.

Dafür gibt es von einem mehr als genug: Sex. Ehrlich, hätte ein 14-Jähriger diesen Film animiert, dann hätte das gepasst. Vielleicht wollte Regisseur Greg Tiernan (Alle Hunde kommen in den Himmel) auch nur mal richtig die Sau rauslassen, aber was hier abgeht, das ist nicht mehr erotisch, nicht mehr witzig, sondern lässt einen nur den Kopf schütteln.

Auch ist diese Welt, in der "Sausage Party" angesiedelt ist, nicht wirklich durchdacht. In einer Szene sieht man, dass auch das Toilettenpapier lebendig ist - wieso ist dann aber das Kochbuch nur ein Buch? Die Pfannen und Töpfe scheinen auch nicht zu leben. Wieso? Zumindest die Argumentation mit der Kohlestoffbasis funktioniert so nicht mehr.

Am Ende nehmen sich Rogan und Evan Goldberg (Superbad) noch selbst etwas auf die Schippe - eine der gelungeneren Szenen. Der Film hätte auch mieser sein können, immerhin haben wir ihn uns bis zum Schluss angesehen, aber dennoch frage ich mich, wie man für eine Sexorgie mit Milchtüten Geld ausgeben kann... 

Was mir noch am meisten gefallen hat, waren die soziokulturellen Anspielungen auf unsere Gesellschaft in Form von Kareem Abdul Lavash und Sammy Bagel Jr.

Bechdel-Test: bestanden
Unglaublich, aber wahr! Brenda zickt sich mit anderen Hotdog-Brötchen und diskutiert mit Taco-Dame Teresa del Taco, die nebenbei bemerkt wohl meine Lieblingsfigur in "Sausage Party" darstellt.

Lieblingsszene: Jene, in denen sich Lavash und Bagel streiten. Die Szenen waren eigentlich ganz gut gelungen.


Produktionsland: USA
Originalsprache: Englisch
Originaltitel: Sausage Party
Regisseur: Greg Tiernan, Conrad Vernon
Label: Sony
Laufzeit: 89 Minuten
FSK: ab 16
Erscheinungstermin: 06.10.2016

16 Kommentare :

  1. Und schon wieder ein Film, den du vor mir gesehen hast, und ich gerne sehen möchte. :-)

    Auch, wenn die meisten, die dies hier lesen, jetzt große, erstaunte Augen bekommen werden, aber ich mag aus irgendeinen seltsamen Grund Seth Rogen. Es gibt so Filme, die gefallen mir einfach, da habe ich meinen Spaß dran, obwohl der Filmkritiker in mir, sie regelrecht in der Luft beinahe zerreißen könnte (die "Harold und Kumar"-Trilogie wäre ein perfektes Beispiel, oder auch der erste "Party Animals"-Film, die "Transformers"-Reihe oder auch den dritten Teil von "Triple X - Die Rückkehr des Xander Cage"), und beinahe alle Seth Rogen-Komödien gehören definitiv in diese meine Kategorie. Anhand deiner Rezi fiel mir auf, dass beinahe alle Seth Rogen-Komödien einen gemeinsamen Nenner besitzen, und zwar, dass man sie nicht so richtig einem Genre zuordnen kann, es ist von allem etwas, "Das ist das Ende" ist beispielsweise auch kein richtiger Horrorfilm oder eine Horrorkomödie, weil letzteres, also die Komödie, Überhand gewinnt. Äußerst witzig fand ich, dass ausgerechnet so ein versauter Film wie "Sausage Party" den Bechdel-Test besteht. :-)

    Nach deiner Rezi bin ich doch enttäuscht vom Film, anhand des Trailers hätte ich mir schon mehr erwartet, typisch wuschig machende Trailer-Werbung halt mal wieder.

    Ich möchte mir diesen Seth Rogen-Film aber dennoch mal eines Tages auch selber ansehen, so wie auch "Die Highligen Drei Könige" (fiel mir gerade ein), weil ich trotz deiner "Sausage Party"-Rezi aufgrund meiner erfundenen Macht-zwar-Spaß-würde-ich-als-Filmkritiker-dennoch-verreißen-Kategorie der Meinung bin, dass ich auch weiterhin meinen Spaß haben werde an Seth Rogen-Filmen. :-)

    LG
    Stephan

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    1. Über Seth Rogan haben wir ja auch schon diskutiert :) Ich denke, für mich ist sein Humor bzw. sein Stil einfach nichts. Aber ich denke, es ist total normal und in Ordnung, wenn man nicht nur kulturell hochstehende Sachen mag, sondern auch mal etwas schaut/liest, einfach nur um Spass zu haben. Das ist doch das Wichtigste, oder? Es soll ja Spass machen und in diesen Bereich passt Rogan hervorragen (und auch die Transformers - von denen mochte ich die Cartoon-Version am liebsten und davon Bumblebee, der ist niedlich :)

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    2. Jaaaa, der "Transformers"-Anime. Der war cool. Als Kind war ich ein Riesenfan vom Film. :-)

      Es hat schon seinen guten Grund, weshalb Filme und Serien trotz der vermehrten ernsthaften Themen immer noch in den Entertainment-Bereich gehören. Wir müssen beinahe täglich uns mit so vielen Dingen herumschlagen und über so viele Sachen nachdenken, da tut es gut, daheim einfach mal bei einem 'dummen' Film abschalten zu können. :-)

      LG
      Stephan

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    3. Man kann sich zum Glück dank der grossen Bandbreite immer genau das suchen, wonach es einem steht. Möchte man sich bilden, gibt es Dokumentationen und Biopics, möchte man einfach mal abschalten, gibt es Komödien oder Action-Filme, die immer nach demselben Schema ablaufen :)
      Das tut doch einfach nur gut!

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    4. Und wie gut das tut! :-)

      Das ist ja grad das Schöne an diesem Teil der Unterhaltungs-Branche. :-)

      Und für einige ist ja sogar Weiterbildung in Form von Dokumentation eine Art Unterhaltung, somit war meine Wortwahl von vorhin auch nicht schlecht gewählt. ;-) :D

      LG
      Stephan

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  2. Ich habe mir soeben deine Facebook-Seite angesehen.

    Ich würde dir empfehlen, dass du bei deiner bisherigen Arbeits-Dynamik bleibst, also täglich zwei Einträge (1 x Flimmerkiste, 1 x Büchergebrabbel). Ich denke, wenn du aufstockst auf insgesamt vier Einträge täglich, reibst du dich nur unnötig selber auf, und es besteht die Gefahr, dass du wieder eine Rezi-Blockade bekommst, und Rezis schreiben soll dir ja Spaß bereiten, und dich vom stressigen (Arbeits-)alltag ablenken. So sehe ich es jedenfalls spontan.

    LG
    Stephan

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    1. Vielen Dank für deine Rückmeldung - ich werde mich daran halten. Da ich aktuell aufgrund der OP zu Hause bin und viel Zeit habe, werde ich einfach so viele Rezensionen wie möglich vorschreiben, die ich dann in der Zeit nach der Pause online stellen kann. So kann ich auch vieles aufholen :)

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    2. Das ist auch eine gute Idee. Du gehst richtig überlegt an die ganze Sache ran, gefällt mir. :-)

      Mir selbst gefällt so etwas, so früh wie möglich, so schnell wie möglich erledigen, damit man später mehr Zeit für anderes hat, beziehungsweise entspannen kann mal wieder, beziehungsweise später für anderes offen ist. :-)

      LG
      Stephan

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    3. Bei mir gibt es leider nur immer einen Graben zwischen Überlegen und Umsetzen. Am Überlegen hapert es nicht, an der Umsetzung oft schon ;)

      Ich würde auch gerne alle Rezensionen so schnell wie möglich schreiben. Aber oft kommt das Leben dazwischen, nach der Arbeit bin ich z.B. einfach zu müde, um etwas zu schreiben. Oder es ist Wochenende und ich versuche, alles im Haushalt zu erledigen, und dann ist der Tag auch plötzlich wieder um... *seufz*

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    4. Ich verstehe dich absolut, mir und niemand anderem ergeht es ja auch nicht anders.

      Als mir mal vor vielen Jahren der Vorschlag gemacht wurde, ich solle Kritiken schreiben (frei)beruflich ausüben, verneinte ich sofort. Nicht nur aus sentimentalen Gründen (für mich bedeuten Filme und Serien das Leben), sondern auch, weil ich meistens überhaupt keinen Bock auf Rezischreiben habe. Kann man sogar nachprüfen anhand der Veröffentlichungen. :-)

      Darüber kurz diskutieren, auf welche Art und Weise auch immer, geht voll in Ordnung und grundsätzlich immer, aber eine richtige Rezi schreiben, ist eine Spur anstrengender und auch arbeitsintensiver.

      LG
      Stephan

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    5. Ich kann deine Entscheidung sehr gut nachvollziehen - vielleicht hätte dieses professionelle Schreiben deiner Filmleidenschaft sogar einen Abbruch getan? Weil es zu viel Stress und Druck gewesen wäre. Da ist es doch viel schöner, dass du dich einfach zurücklehnen und geniessen kannst!

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    6. Absolut. :D

      Und das ist mir viel wichtiger. :D :D :D

      LG
      Stephan

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