Will (Will Smith) wächst auf den Strassen von Philadelphia auf, bis seine Mutter sich entscheidet, den Jungen aus diesem Millieu herauszuholen. So kommt es, dass Will zu seiner Tante Vivan (Janet Hubert-Whitten/Daphne Maxwell Reid) und seinem Onkel Phil (James Avery) geschickt wird. Dort, in Los Angeles, soll Will etwas aus seinem Leben machen.
Und so kommt es, dass Will nicht nur das Leben seiner Tante und seines Onkels auf den Kopf stellt, sondern auch jenes seiner Cousinen Hillary (Karyn Parsons) und Ashley (Tatyana Ali) und vor allem jenes seines Cousins Carlton (Alfonso Ribeiro).
Der Fresh Prince gehört zu meiner Kindheit und zu meiner Jugend. Er ist einer jener Serienfiguren, deren ich nicht müde wurde. Nie habe ich weggeschaltet, wenn "The Fresh Prince of Bel-Air" lief und freute mich immer wieder darauf, erneut zu den Banks' zurückzukehren. Etliche Jahre später hat man den Prinzen noch immer nicht vergessen und in mir stieg der Wunsch, endlich mal alle Folgen in der richtigen Reihenfolge zu schauen. Und nun kann ich stolz von mir behaupten: Ich habe sie alle gesehen!
Vor allem anfangs fand ich es echt unterhaltsam, diesen jungen Will Smith in Action zu erleben - das waren noch Zeiten! Unterdessen hat sich Smith ja eher ernsteren Themen zugewandt und ich finde, das kann er ebenso gut wie alberne Sachen. Zwar finde ich nicht jeden Film, den er macht gut, aber als Schauspieler mag ich ihn sehr gerne.
Und mit "The Fresh Prince Of Bel-Air" hat Smith eine Serie geschaffen, die auch heute noch Kultstatus trägt. Das Intro wird in allen Formen und Varianten parodiert und praktisch jeder weiss, woher es stammt. Sowas muss man auch erst mal hinbekommen, immerhin hat die Sendung schon ein paar Jährchen auf dem Buckel (1990 zum ersten Mal ausgestrahlt).
Meiner Meinung nach liegt das daran, dass die Serie einfach alles richtig macht. Das denkt man zwar nicht, wenn man sich die ersten Folgen ansieht, aber je länger man schaut, desto mehr zeigt sich das. Anfangs mag man denken, dass es nur wieder eine Sendung über ein junges Grossmaul ist und das mag zu Beginn stimmen. Aber wenn man dem Fresh Prince sechs Staffeln lang folgt, merkt man, wie aus dem Grossmaul ein Mann wird.
Sehr gefallen hat mir auch, dass die Serie des Öfteren die vierte Wand durchbricht. Nachdem Janet Hubert-Whitten durch Daphne Maxwell Reid als Vivan ersetzt wurde, fragt Nicky in einer Folge: "Und wer spielt die Mutter?" Oder Carlton, der schreiend durch das Studio rennt, nur um dann ans Set zurückzukehren und weiterzuspielen.
Man kann irgendwie nicht anders, als diese Familie zu mögen. Nicht nur Will entwickelt sich Stück für Stück weiter, vor allem auch die kleine Ashley macht eine starke Wandlung durch. Oder Phil, der seine Rolle als Vater immer wieder neu überdenken muss. Ich mag die Beziehungskonstellationen dieser Serie sehr gerne, allen voran natürlich Will und Carlton, die sich zwar ständig gegenseitig ärgern, aber trotzdem immer füreinander da sind.
Nach all den Jahren kommt ausserdem ein Stück Retro-Charme hinzu. Die Klamotten sind äusserst interessant (90er-Jahre halt...), der Musikstil passt zur damaligen Zeit und überhaupt schien das Leben vor 20 Jahren noch ein anderes zu sein. Auch das hat mir gefallen, eine Zeitreise zurück in meine Kindheit.
Natürlich geht es in "The Fresh Prince Of Bel-Air" in erster Linie darum, das Publikum zu amüsieren. Ja, man kann die Witze und Wills Fixiertheit auf das weibliche Geschlecht blöd finden, ich verstehe das sogar. Aber mir hat die Serie sehr viel Spass gemacht und ich konnte immer wieder lachen. Es ist eine Serie für zwischendurch, wenn man etwas braucht, um zu entspannen. Eine Serie für schlechte Tage, wenn man jemanden wie einen Will Smith braucht, um wieder auf die Beine zu kommen.
In meinen Augen ist diese Serie wirklich Kult und wird es noch lange bleiben.
Deine ganze Rezi kann ich einfach nur unterstreichen. :-)
AntwortenLöschenDamals und auch heute habe ich Will Smith bewundert, weil er so ein großes Selbstbewusstsein besitzt, wenigstens, keine Ahnung, ein Sechzehntel oder Achtel davon hätte ich gerne gehabt.
Bevor ich diesen meinen Kommentar beende, möchte ich noch einen meiner liebsten Witze aus der Serie nacherzählen:
"Will, diesen Film kannst du dir nicht ansehen, das ist ein Erotikfilm!"
"9 1/2 Wochen ist ein Erotikfilm? Und ich dachte, es geht um die Karriere von Vanilla Ice" :D
Dein Erwähntes durchbrechen der vierten Wand mit Carlton, der schreiend durch die Zuschauertribünen rennt, daran erinnere ich mich heute noch so, als wäre es erst gestern passiert. :-)
Für mich unvergesslich auch der Gag, in dem Will und Carlton ins Gefängnis kamen, und Will sich irgendeine seltsame Augenklappe aufsetzte, und vor laufender Kamera als so eine Art Piratengangster davon sprach, wie er dieses und jenes Verbrechen vollzogen hat, nur, damit Onkel und Tante im Fernsehen sie sehen und ihnen daraufhin helfen können. Ein sehr schönes Beispiel für die herrliche Balance zwischen Komik und Drama, denn am Ende der Folge musste Onkel Phil seinen Sohn Carlton trösten, als er von Will erklärt bekam, dass sie nur deshalb ins Gefängnis gesteckt wurden, weil zwei Schwarze in einer weißen Gegend herumfuhren.
Das mit Will's Vater war so traurig, als ich es zum ersten Mal sah. Endlich da, nimmt Kontakt zu ihm auf, nur, um dann einfach so eine Verabschiedung wieder zu verschwinden. Als Onkel Phil ihn in die Arme nahm war ich echt gerührt. Für mich der absolute Liebesbeweis, obwohl Onkel Phil Will eigentlich mehr oder weniger hasst.
LG
Stephan
Oh ja! Ich hätte auch gerne ein wenig von Wills Selbstbewusstsein! So wie er würde ich auch gerne durchs Leben gehen - immer locker, immer positiv.
LöschenAn deine Szenen kann ich mich auch noch gut erinnern. Und schön, wie du auch ansprichst, dass die Serie auch einen ernsten und sogar gesellschaftskritischen Ton hat. Trotz allem und nur ganz dezent. Aber wie ich finde, sehr gut eingesetzt.
Stimmt, der absolute Liebesbeweis! Ich glaube aber nicht, dass Phil Will hasst. Eher so eine Art... Hassliebe. Denn eigentlich haben sie sich sehr gerne, obwohl Will Phil immer wieder zur Weissglut treibt. Dennoch sind sie eine Familie und immer füreinander da. Das fand ich dann auch in der letzten Episode sehr zu Herzen gehend.
Nein, das Wort hassen von mir war zu viel des Guten. Hassliebe, das ist der bessere Begriff.
LöschenLG
Stephan
:)
Löschen:-)
LöschenLG
Stephan
Ich glaube zu deinen post brauche ich nix hinzufügen, ich bin ganz deiner Meinung.
AntwortenLöschenIch mochte damals wie heute die Serie total gerne, nur die Klamotten fand ich schon damals teil weiße grauenhaft.
Lg Coline
Danke dir! Aber ja, die Klamotten sind gewöhnungsbedürftig :D
LöschenLG Jari