Obwohl der Film das Wort „Buch“ im Titel trägt, hat mich
„Book of Eli“ nie wirklich angemacht. Erst als ein Bekannter vor einiger Zeit
davon erzählte, klang der Film etwas interessanter.
Schlussendlich bin ich mir jedoch nicht sicher, ob es sich
wirklich gelohnt hat, Eli zu holen. Ich hatte zwar keinerlei Erwartungen an den
Film, doch hätte ich welche gehabt, wären sie sicher enttäuscht worden.
Leider konnte mich "Book of Eli" nicht wirklich überzeugen. Der
Hauptgrund dafür ist wohl die Seelenlosigkeit des Films. Weder die Handlung,
noch die Figuren können überzeugen. Die Handlung besteht aus einer Mischung aus
Religiosität und Waffenkämpfen und ist auch zu vorhersehbar, als dass man
wirklich mitfiebert. Die Figuren möchten gerne tiefgründig wirken, schaffen es
aber nicht. Ihre Taten sind für mich praktisch nicht nachvollziehbar.
Dadurch bleibt man Zuschauer völlig distanziert vom
Geschehen, zumindest erging es mir so. Die Idee wäre grundsätzlich nicht
schlecht: Eli (Denzel Washington) ist der Bewahrer der letzten Bibel nach der
Apokalypse und seit 30 Jahren unterwegs. Sein Ziel: Der Westen.
Doch der Film verliert immer mehr an Glaubwürdigkeit, je
länger er dauert. Das beginnt mit völlig deplatzierten Productplacements, die
einfach nicht in die Szenerie passen. Die Beats-Kopfhörer z.B. sind viel zu sauber und intakt,
dafür dass sie bereits 30 Jahre alt sind und den Untergang unserer Zivilisation
miterlebt haben.
Ausserdem sind die Greenscreen-Aufnahmen für eine
Produktion, die so sehr auf Blockbuster und teuer macht, einfach nur
enttäuschend. Der ganze Film riecht nach Greenscreen und vor allem bei der
Aufnahme im Boot hat man das Gefühl, einen Film aus dem 80ern zu sehen. Da
haben viele andere Filme bereits bessere Vorlagen geliefert.
Ebenfalls ist das Grundprinzip von "Book of Eli" fragwürdig. Angeblich
trägt Eli die letzte Bibel mit sich herum, da alle anderen verbrannt wurden.
Kann man sich gut vorstellen. Aber wieder: je länger man zuschaut, desto
unglaubwürdiger wird dieses Konzept. Denn 1. Mangelt es nicht an anderen
Büchern (Dan Brown flattert auch irgendwo rum), 2. Ich kann mir einfach nicht
vorstellen, dass es in ganz Amerika keinen haben soll, der seine Bibel zu
schützen versucht. Immerhin ist es Amerika – ein Land, das tief in seinem
Glauben verwurzelt ist und 3. kommt hinzu, dass in der Schlussszene zu sehen ist,
dass es noch genügend Ausgaben der Thora, des Korans und anderer heiliger
Bücher hat. Aber keine Bibel? Das passt einfach nicht.
Bei all diesen Punkten hätte man ansetzen können, denn die
Geschichte an und für sich hat Potential. Vielleicht kann man auch anführen,
dass dieser Film wohl eher etwas für Leute ist, die eine tiefere Beziehung zu der Bibel
und Gott haben, als ich es tue.
Das „Naja“-Gefühl besteht bei mir leider immer noch und
dabei wird es wohl auch bleiben…
Bechdel-Test: nicht bestanden
Natürlich nicht... Obwohl man mit dem Mutter-Tochter-Gespann wirklich etwas hätte machen können.
Lieblingsszene: keine
Bechdel-Test: nicht bestanden
Natürlich nicht... Obwohl man mit dem Mutter-Tochter-Gespann wirklich etwas hätte machen können.
Lieblingsszene: keine
Tja, das kommt davon, wenn man als Vorbild ein Computerspiel (in diesem Fall "Fallout") nimmt. :-)
AntwortenLöschenLG
Stephan
Ich wusste gar nicht, dass "Fallout" hier als Vorlage galt. Echt, ich liebe das Spiel und... ne, geht gar nicht :/
LöschenTut mir leid, dir den Film mit dieser Info jetzt noch mehr verdorben zu haben. Aber anhand deiner Rezi zu gehen, auch wieder nicht. ;-)
LöschenLG
Stephan
Ach, verderben kannst du mir den Film wirklich nicht ;) Ich wäre nur nie auf die Idee gekommen, dass hier Fallout als Vorbild hergehalten hat.
LöschenIch schätze mal, wenn ich es nicht gelesen, beziehungsweise gehört hätte, dann wäre ich eh nicht drauf gekommen. Und nicht nur, weil ich das Spiel nie gespielt habe. :-)
LöschenLG
Stephan
Auch wenn man das Spiel gespielt hat, wäre man nicht darauf gekommen ;)
LöschenDachte ich mir irgendwie. :-)
LöschenLG
Stephan