[Filme] The Colony

"The Colony" spielt in der Zukunft der Menschheit: Die Eiszeit ist erneut hereingebrochen und nur wenige Menschen schaffen es, in dieser Düsternis zu überleben. Selbst eine einfache Erkältung kann den Tod bedeuten.

In dieser unwirtlichen und kalten Welt lebt Sam in der Kolonie Nr. 7. Als diese eines Tages einen Hilferuf von Kolonie 5 erhalten, macht sich Sam zusammen mit Captain Briggs und dem jungen Graydon auf, um zu helfen.

Doch Kolonie 5 ist nicht mehr zu helfen und der kleine Hilfstrupp führt die Gefahr geradewegs zur Kolonie 7...

Dieser Film überzeugt. Vor allem durch die dichte Atmosphäre. Es wird von Beginn an sehr viel Spannung aufgebaut und sogar bei den Schlusskämpfen wird diese aufrecht erhalten. Das können nicht viele Filme von sich behaupten.

Die Welt während der Eiszeit wird sehr gut dargestellt, es bleiben keine Fragen offen und automatisch zieht man seine Kuscheldecke etwas enger um sich. Der Gedanke, dass diese Filmszenen vielleicht bald einmal Realität sein könnten, macht alles nur noch eindrücklicher.

Die Charaktere überzeugen ebenfalls, denn ihre Handlungen sind nachvollziehbar. Kein irres Rumgerenne oder überemotionale Reaktionen - Sam, der eigentlich gar kein Anführer sein will, wird mehr und mehr in diese Rolle gedrängt. Er macht es gut und Kevin Zegers spielt seine Rolle wirklich gut.

Das Team um Regisseur Jeff Renfroe hat sehr viel mit Computeranimationen gearbeitet, diese jedoch auf höchstem Niveau eingefügt. Dieser Film zeigt, dass Greenscreen nicht unbedingt schlecht sein muss und ein dezenter Einsatz Grossartiges vollbringen kann. Die Szenen im Hubschrauber wurden in eine weite, öde, kalte, abweisende Welt versetzt, sodass man diese Einsamkeit sofort spüren kann. Die Blu-Ray bietet diesbezüglich sehr viel informatives Schaumaterial.

FSK 18 rechtfertig sich, da es schon von Anfang an sehr gruselig zu und her geht. Teilweise erinnerte mich "Colony" auch etwas an die Buchreihe "Metro2033" - was mir sehr gefallen hat. Ab der Mitte des Filmes wird es dann auch brutal und die Spannung steigt weiter. 

Kann Sam die Kolonie retten? Gibt es noch Hoffnung für die Menschheit?

Bechdel-Test: nicht bestanden
Sams Freundin Kai ist die einzig wichtige weibliche Figur. In einer so dezimierten Umgebung ist das aber akzeptabel, ausser ist Kai eine starke Frauenfigur, die während Biggs' Abwesenheit die Führung der Kolonie übernimmt.

Lieblingsszene: Als der Rettungstrupp Kolonie 5 erreicht und einen Überlebenden finden. Spannung pur, super aufgebaut und spürbar gruselig!

 

7 Kommentare :

  1. Diesen Filme kenne ich, und hasse und mag ihn zugleich:
    Einerseits mag ich ihn, weil er, wie du bereits meintest, eine tolle Atmosphäre und nervenzerfetzende Spannung bietet, was mir aber überhaupt nicht zusagt ist, dass wir hier einen Film haben, der nur deshalb existiert, wenn man jetzt mal die Story, Figuren und so weiter ernst nimmt, und so tut, als handele es sich um so eine Art Dokumentation, weil die Protagonisten selbst schuld an ihrer ganzen Misere sind. Wie Mason, gespielt von Schauspieler Bill Paxton kurz vorm Angriff auf ihre Kolonie sagt: Ihr habt sie hierher gebracht! Jep, und nur deshalb gibt es diesen Film.

    LG
    Stephan

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    1. Filme wurden schon um nichtigere Begebenheiten gedreht ;) Ich habe erst auch gehofft, dass Sam die Kanibalen nicht zu seiner Station führt, aber schlussendlich - was blieb ihm anderes übrig? Sich fressen lassen? Wer ist schon so selbstlos? Ein weiterer Punkt, den Sam für mich glaubwürdig werden lässt. Auch hätte er alleine selbst mit dem ausgeklüngelsten Plan gegen die ganze Herde keine Chance gehabt.

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    2. Du hast natürlich Recht, von einer realen Perspektive aus betrachtet, absolut authentisch sogar. Ich habe ihn einfach als reinen Film und nichts anderes gesehen, und aus dieser, nenne wir es mal, Filmkritiker-Sicht, und nicht menschlicher Sicht, würde man höchstwahrscheinlich eher mir Recht geben.

      LG
      Stephan

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    3. Stimmt auch wieder :) Ich bin halt kein Filmkritiker und kann deshalb nur aus meiner Sicht werten...

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    4. Überhaupt kein Problem, brauchst dich gar nicht hierfür entschuldigen (so kommt es mir nämlich vor).

      Ich bewerte Filme und Serien mal aus der menschlichen, mal aus der filmkritischen Sicht. Hin und wieder kommt es zudem vor, dass ich aus menschlicher Sicht etwas bewerte, aber die filmkritische Sicht besser gewesen wäre, und umgekehrt.

      Aber eigentlich egal, aus welch richtiger oder falscher Sicht man jetzt bewertet, wichtig ist, dass daraus dann Diskussionen entstehen, wo dann jeder die Möglichkeit bekommt, sich zu erklären, sich zu verbessern, was auch immer.

      LG
      Stephan

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    5. Klingt interessant, wie du das beschreibst.
      Ich glaube, ich kann es nachvollziehen - vor allem bei den Büchern. Dort bin ich teilweise auch zwiegespalten was die Sichtweise betrifft.

      Ja, die Diskussionen sind wichtig und öffnen neue Horizonte :)

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