An "Baymax" kam man in den letzten Monaten nicht vorbei. Überall finden sich Produkte mit dem grossen weissen Kerlchen, Freunde und Bekannte sind begeistert und im Internet geistert er sowieso überall rum. Also höchste Zeit, sich selbst mal ein Bild davon zu machen.
Die Geschichte um Hiro, der das Projekt seines verstorbenen Bruders weiterführt, geht tatsächlich sehr ans Herz. Mit dem Thema Tod und Trauer nimmt der Film auch einen unerwartet ernsten Ton an. Natürlich hätte man das Thema noch etwas mehr ausarbeiten können, aber auch so wird gut und kindgerecht darauf eingegangen.
Doch sobald Baymax in Hiros Leben auftaucht, nimmt der Humor an Fahrt auf. Ein Gag jagt den nächsten und irgendwie geht diese spezielle Freundschaft einem auch sehr zu Herzen. Baymax ist darauf programmiert zu helfen und zu heilen und nicht, um vor irren Maskenträgern zu fliehen. Ja, diesen knuffigen Roboter muss man einfach mögen.
Hinzu kommt noch ein origineller Trupp verrückter Wissenschaftsstudenten und plötzlich hat man eine Art "Avengers 2.0" vor sich. Vor allem dieser Aspekt kam für mich eher überraschend, da ich nicht mit einem Superhelden-Film gerechnet hatte. Der Originaltitel "Big Hero 6" lässt diesbezüglich schon mehr in diese Richtung schliessen.
Sympathisch ist, dass eine gute Ausrüstung nicht automatisch ein Held aus dir macht. Die Truppe ist im direkten Kampf eher im Nachteil, da sie erst noch lernen müssen, was geht und was nicht.
Die Animationen bewegen sich auf dem höchsten Niveau, der ganze Film ist eine richtige Augenweide. Bis ins kleinste Detail ist alles sehr behutsam animiert, von Disney darf man das aber auch ruhig erwarten. Umso grösser ist dann auch die Freude, wenn die eigenen erwartungen erfüllt oder sogar übertroffen werden.
Die Witze kennt man zwar an manchen Stellen bereits, da aber das ganze Setting und auch die Geschichte an sich viele neue Ideen einbringt, kommt man doch nicht umhin, sich prächtig zu amüsieren. "Baymax" wirkt insgesamt sehr frisch und unverbraucht und genau das brauchen die Zuschauer auch ab und zu. Wenn man sich eine Geschichte bereits zum 100sten Mal in anderem Gewand anschaut, wird sie nämlich trozdem langweilig.
"Baymax" ging leider viel zu rasch zu Ende, aber der Schluss deutet arg darauf hin, dass es demnächst weitergehen wird.
Bechdel-Test: naja-bestanden
In Hiros Team gibt es zwei Mädchen, sodass es gelegentlich zu Interaktionen kommt. Aber meistens drehen sich die Gespräche um Hiro bzw. die Gruppe orientiert sich stark an ihm, sodass es mehr zu Gesprächen Hiro -> Gruppe, Gruppe -> Hiro, als zu Unterhaltungen untereinander.
Konnte ich leider noch nicht sichten, wird aber sicher nachgeholt von mir, weil nämlich bereits die Trailer so knuffig waren. :-)
AntwortenLöschenDer Film "Baymax - Riesiges Robowabohu" (seltsamer deutscher Titel) basiert übrigens auf dem Comic "Big Hero 6", im europäischen Raum eher unbekannt:
https://en.wikipedia.org/wiki/Big_Hero_6_(comics)
Das Ende, sowie der kommerzielle Erfolg an den Kinokassen, stimmt, suggerieren eine Fortsetzung, geplant war eigentlich auch eine, aber aus irgendeinem Grund wurde dieses Vorhaben ganz nach hinten verschoben. Schon seltsam von Disney, eigentlich eh ziemlich geldgierig, und Marvel eigentlich auch, aber hier sieht man trotz Erfolg keinen Grund, die Geldeinnahmen, eh den Film, fortzuführen.
LG
Stephan
Die Comics sehen interessant aus. Ich bin über die Manga-Version gestolpert, die hölt sich aber sehr stark an den Film.
LöschenSeltsam, finde ich auch. Baymax wird ansonsten ja auch stark vermarktet, dass man sich da Zeit lässt mit der Fortsetzung überrascht. Aber vielleicht steckt da auch wirtschaftliches Kalkül dahinter?
Aber bei Disney und Marvel doch nicht. ;-)
LöschenLG
Stephan
Entschuldige, ich wollte nichts unterstellen ;)
Löschen:-)
LöschenLG
Stephan