[Filme] Snow White and the Huntsman

Eine Zeitlang waren Märchenadaptionen ziemlich in, man konnte sich kaum davor retten. Die grosse Welle scheint zum Glück vorüber zu sein, aber man findet immer wieder einige neue Fassungen von Grimm & Co.

"Snow White and the Huntsman" ist noch während dieser Welle entstanden und bedient sich der Vorlage Schneewittchens. Und Kirsten Stewart. Diskussionen über ihre Schauspielkunst lasse ich mal weg, da ich kein grosser Fan ihrer (Nicht-)Darstellungen bin.

Ich hatte bereits gehört, dass der Film schlecht sein soll. Das war er dann auch, aber ich hatte nichts anderes erwartet. Immerhin ist er nicht so schlecht, dass man abschalten muss. Man kann sich den Film also antun, aber wirklich etwas Grossartiges findet man darin nicht.

Ausser vielleicht Charlize Theron als Hexe Ravenna. Vor der muss man sich echt fürchten. Theron war auch die Einzige im ganzen Film, die einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Alles andere ist eher mittelmässig. Theron stellt die Hexe sehr gut dar, immer auf einer dünnen Linie balancierend, zwischen in sich ruhender Schönheit und rasendem und kreischendem Teufel.

Natürlich sind auch die Animationen grossartig, dass muss ich den Machern lassen. Aber leider fehlt der Rest. Der Film hat kein Herz, keinen wirklichen Inhalt. Der ganze Film ist nach dem Schauen einfach wieder weg. Es fehlt etwas, das den Film hervorhebt, ihn speziell macht. Oder sehenswert.

Snow White und ihr "Hansmann" (so viel zum Thema Denglisch) werden früher oder später im Sumpf der unwichtigen Filme versinken. Oder haben es bereits getan.

Interessant dabei ist übrigens, dass die Hexe und auch Schneewittchen nach dem heutigen Schönheitsideal geformt sind, obwohl sich dieses extrem vom demjenigen im Mittelalter unterscheidet. Finde ich bei diesen Schneewittchen-Filmen immer wieder lustig. Würde man es historisch akkurater machen, würde man gar keine Schauspielerin finden, die passen würde. Die sind dafür nämlich allesamt zu mager ;)

Bechdel-Test: naja-bestanden
Die Königin und Snow White tratschen kurz über Schönheit, aber dann schreien sie sich eigentlich nur noch an. Also irgendwie bestanden, aber diskutieren geht anders. 

5 Kommentare :

  1. Die große Welle der Märchen-Filme scheint vorüber?
    Nein, im Gegenteil, die kommt wieder, und dieses Mal größer als zuvor, dafür sorgt schon Disney alleine mit seinen Realverfilmungen diverser eigener Zeichentrickklassiker.

    Erst heute habe ich mir einen Trailer zum Film "American Ultra" angesehen, wo auch Kristen Stewart mitspielt. Bereits da musste ich schmunzeln, denn auf der Internetseite schnittberichte.com, wo der Trailer eingebettet vorzufinden war, können sich registrierte User per Kommentare zur jeweiligen News verewigen, und auch dort musste ich bereits Abfälliges über Schauspielerin Kristen Stewart lesen.
    Wir beide haben uns auch schon einmal ein klein wenig ausgiebig über sie unterhalten. Ich versteh einfach nicht, wieso die niemand leiden kann, ich mag sie, und ich sehe sie auch sehr gerne, und dies, obwohl ich mit der gähnenden Leere in ihren Gesichtsausdrücken mit deiner Meinung über sie übereinstimme. :-)

    Ich selbst habe den Film "Snow White and the Huntsman" noch nicht gesehen, aber anhand des Materials, welches ich bereits sichten konnte, war eigentlich zu erwarten, dass die Spezialeffekte positiver im Vordergrund stehen werden als der Rest.

    Der Film war ja an der Kinokasse dermaßen erfolgreich, dass er sogar ein Prequel, also eine Vorgeschichte bekommt, aber ohne Kristen Stewart dieses Mal. ;-)

    LG
    Stephan

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  2. Ohje, demnach kommt die nächste Welle... Geht ja fast nicht anders, wenn den Drehbuchautoren und den Studios die Ideen ausgehen *seufz*

    Aus reiner Neugierde habe ich mir den Trailer auch mal angeschaut und ihn natürlich auf meine "To watch"-Liste gesetzt :D Der Film klingt witzig und so schlimm kommt Stewart zumindest im Trailer gar nicht rüber. Vielleicht könnte "American Ultra" der erste ihrer Filme sein, in dem ich so ok finden werde?

    "Gähnende Leere in ihren Gesichtsausdrücken" - sehr schön ausgedrückt :D Genau deshalb sagt sie mir nicht so zu. Für mich ist ein Schauspieler auch eine Art Künstler, der dem Publikum seine Figur nahe bringen muss. Was diese Figur fühlt, was sie denkt und wie es ihr geht. In einem Buch wird das durch Worte mitgeteilt, doch in einem Film hängt das alles vom Schauspieler ab. Bei Stewart bin ich mir nie sicher, ob sie nun traurig, wütend oder glücklich ist, weil alles irgendwie gleich ausschaut. Deshalb ist es mir auch eher egal, welche Rolle sie spielt, weil keine ihrer Figuren wirklich bleibenden Eindruck hinterlässt. Sie ist einfach überall dieselbe. Das muss ja nicht schlecht sein, kann man als "sie bleibt sich treu" werten, aber für mich passt es nicht in meine Sicht eines guten Schauspielers.

    Auf das Prequel kann man ja gespannt sein. Ich gehe mal davon aus, dass sich das Prequel um Ravenna dreht :)

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  3. Ideen ausgehen, weil jetzt wieder eine neue Märchen-Welle auf uns zurollt, würde ich in diesem Fall mit Ja/Nein entgegnen, einerseits stimmt es schon, aber andererseits kommt diese neue Welle eher aus dem Grund auf uns zu, weil bereits im Kino gelaufene Produktionen so Mega-erfolgreich waren, und solch eine wie es so schön heißt Geldkuh will schließlich gemolken werden, und daher müssen mehr Märchen-Filme her, und jetzt sind wir an dem Punkt, wo die Ideen dann schlussendlich ausgehen werden. :-)

    Das Prequel, welches den Titel "The Huntsman" (wurde deshalb gewählt, weil ja Snow White nicht dabei sein wird) trägt, wird schildern, wie sich die Wege der bösen Königin und des Jägers kreuzen, bevor sie auf Schneewittchen treffen.

    Du hast natürlich absolut recht, dass ein Schauspieler, eine Schauspielerin mit ihrer Mimik, Gestik und so weiter dem Zuschauer, der Zuschauerin ihre/seine Figur, sowie ihre/seine Empfindungen näherbringen muss, und mit einem immer gleichen Gesichtsausdruck geht dies natürlich nicht. Interessant ist hierbei allerdings Ryan Gosling im Film "Drive", denn dort hat er ebenfalls so einen leeren Gesichtsausdruck, aber man kann dennoch darin lesen, was seine Figur gerade denkt und vor allem fühlt, dass ist einfach nur bewundernswert, und von da her kann ich dich in Bezug auf deine Kritik zu Kristen Stewart nicht nur verstehen, sondern auch bestätigen.

    Ich kann dir auch nicht erklären, wieso ich sie so gern habe, und auch gern sehe. (Komm mir jetzt aber nicht mit der Erklärung, dass ich ein Mann bin, und auf die Frau einfach stehe *g*).

    LG
    Stephan

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    1. Natürlich, es stimmt schon, was sich verkauft, das wird weitergezogen. So lange, bis es sich nicht mehr verkauft. Da ich persönlich nie ein grosser Fan dieser Märcheninterpretationen war, wird mir diese Faszination wohl immer fremd bleiben. Aber das allgemeine Publikum mag es, also werden wohl noch mehrere solcher Märchenwellen angerollt kommen.

      Ah, diese Geschichte mit der Ehefrau des Hansmanns. Der Film könnte noch spannend werden. Wenn vielleicht auch nur wegen Chris Hemsworth ;)

      "Drive" wollte ich mir schon lange mal ansehen, steht also auch auf meiner "Film-Wunschliste". Werde Mr. Gosling mal im Auge behalten. Je nachdem, welche Rolle er spielt, kann es natürlich passen. Eine Figur, die kalt wirken soll, muss auch so dargestellt werden. Wenn jedoch jede Figur in jedem Film ähnlich bis gleich dargestellt wird, beginne ich zu zweifeln.

      *lach* Tut mir Leid, wenn ich den Punkt der Ästhetik nicht ansprechen darf (eg. die Mann/Frau-Sache), fällt mir auch nichts ein und eigentlich ist es auch nicht wichtig. Du magst sie und das ist vollkommen in Ordnung. Ich mag sie nicht so sehr und hoffe, dass für dich das auch in Ordnung geht :)

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    2. Aber natürlich geht das für mich in Ordnung. ;-)

      LG
      Stephan

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