"Interstellar" hat mich sehr posotiv überrascht. Wahrscheinlich hatte ich noch zu sehr "Oblivion" mit Tom Cruise im Kopf, diesen Film fand ich persnölich leider überaus langweilig und träge. Deshalb ging ich mit eher gemischten Gefühlen an "Interstellar" heran.
Doch die spannende und innovative Herangehensweise an das Thema Raumfahrt zogen mich schon bald in ihren Bann. In "Interstellar" werden ein paar ganz neue Gedanken aufgegriffen und machen aus dem eher verbrachten Thema "Menschheit muss neue Planeten besiedeln" etwas Neues.
Wenn man dann einen Blick auf den Regisseur wirft, wird einiges klar: Christopher Nolan. Dann kann es ja gar nicht langweilig werden. Bruder Jonathan wirkt hier auch mit, indem er seinen Beitrag zum Drehbuch beisteuert. Die Musik ist von Hans Zimmer, man wirft also mit grossen Namen um sich. Geschadet hat es zumindest nicht.
In nicht allzu ferner Zukunft ist die Erde aufgrund der Umweltverschmutzung kaum noch bewohnbar. Die NASA hat ein paar Planeten gefunden, die anscheinend als neue Heimat in Frage käme und hat bereits Forscher ins All geschickt. Familienvater Cooper soll nun die Früchte ernten und herasfinden, welcher der Planeten definitiv genutzten werden kann. Es ist eine Reise ins Ungewisse und ausserdem wartet zu Hause Coopers Familie auf seine Rückkehr...
Vor allem die Beziehung zwischen Vater Cooper und Tochter Murph gibt dieser Geschichte einen speziellen Touch. Eigentlich ist genau diese Vater-Tochter-Sache das Gummiband, das alles zusammenhält. Sie ist teilweise tragisch, aber ohne je irgendwie überkitschig zu werden. Aber sie ist dominant, denn Cooper will nichts mehr, als zu seiner Tochter zurück. Die hat ihm blöderweise nie vergeben, dass er ins All geflogen ist.
Der Film nimmt sich Zeit, um seine Geschichte zu erzählen. Ehrlich gesagt - im Kino hätte ich mir "Interstellar" nicht angesehen. Aber zu Hause, mit der einen oder anderen Pause, ist das gar kein Problem. Zum Glück gibt es auch kaum Längen, nur die Szene, in der Austronaut Mann sich mit Cooper prügelt ist etwas zu lange geraten. Ansonsten passt aber alles.
Natürlich kommt hier viel Technik und Physik zum Einsatz, aber alles in einem erträglichen Mass. Auch als Laie kommt man bei Murphs Ausführungen einigermassen mit. Es kommt also zu keinem Schwindelanfall, weil der Zuschauer keinen Doktortitel in Physik hat. Diese Sache mit der vierten Dimension war mir zwar ein wenig suspekt - aber hey, warum auch nicht?
Toll fand ich übrigens auch die vielen kleinen Anspielungen, die im Film versteckt sind. Vor allem in Form der Roboter.
Trotzdem bleibt bei mir auch bei "Interstellar", wie bei allen Filmen, in denen neue Planeten besiedelt werden, ein fahler Geschmack zurück. Denn irgendwie habe ich das Gefühl, dass die Menschheit auch ihr neues Zuhause nicht anders behandeln wird, als den Planeten Erde :(
Bechdel-Test: nicht bestanden
Da bin ich ehrlich gesagt ein wenig enttäuscht. Denn die Voraussetzungen hätte man erfüllen können. Als Cooper und Murph zum ersten Mal in die Station der NASA eindringen, kümmert sich Amelia um Murph. Hier hätte man ansetzen können, ist aber leider nicht geschehen.
Später ist Amelia die einzige Frau im Raum-Team. Auch die erwachsene Murph redet hauptsächlich mit Dr. Brand über ihre Ideen. Als Murph später zu ihrem Bruder und dessen Familie fährt, hätte man noch ein "naja" rausholen können. Aber auch dort spricht Murph nur wenig mit Lois und wenn, dann geht es um ihren Mann oder ihren Sohn. Also nix gewesen.
Ein Film, den ich unbedingt noch ansehen muss, Christopher Nolan und sein Bruder sind die Genies schlechthin.
AntwortenLöschenWenn du schon die großen Namen in deiner Rezi erwähnst, dann darfst du einen nicht vergessen:
Der Film basiert nicht nur auf den Theorien von Astrophysiker Kip Thorne, nein, er fungierte bei diesem Projekt zusätzlich als Berater.
Das interessanteste an Christopher Nolans Filmen für mich ist, dass alles voller Technik und Wissenschaft ist, aber man spürt und merkt dennoch, dass allein die Menschen, deren Emotionen, deren Verbindungen im Vordergrund stehen.
Du hast recht, dies ist so eine Art Film, die ihre Magie nicht im Kino, sondern eher am heimischen Fernseher entfaltet, daher ist "Interstellar" besser im Heimkino aufgehoben.
LG
Stephan
Kip Thorne war mir bisher unbekannt, da ich mich im Bereich der Physik -leider!- sehr schlecht auskenne. Aber ich finde es immer toll, wenn jemand, der sich auskennt, bei solchen Filmen aktiv mitwirkt (wie auch bei der Big Bang Theory). Den Namen werde ich mir definitiv merken!
AntwortenLöschenStimmt, es gibt Filme, die kommen nur im Kino richtig rüber, und dann solche wie "Interstellar", die man besser zu Hause geniesst. Dann kann man auch pausieren und über das Alter der Charaktere und die vergangene Zeit diskutieren :)
Auch ich bin kein Ass im Bereich der Physik, allerdings ist mir Kip Thorne schon ein Begriff, weiß allerdings nicht, woher.
Löschen"Big Bang Theory" hat wirklich geniale Berater. :-)
Mit meinem Filmfreund habe ich mich mal vor etwas längerer verstrichener Zeit unterhalten über den Film "Gravity" mit Sandra Bullock und George Clooney. Ich habe ihn zwar leider noch nicht gesehen, aber dies ist definitiv ein Film, der für die Leinwand geschaffen wurde, der kann dort am besten die Magie entfalten.
LG
Stephan
Vielleicht hat Thorne bereits bei anderen Filmen mitgeholfen?
LöschenAh, "Gravity" reiht sich noch ein in die Liste aktueller Sci-Fi-Filme. Macht mich leider gar nicht an... :/
Das Kip Thorne auch bei anderen Projekten beraten hat, kann gut möglich sein. Ich habe mich kurz im Internet versucht, schlau zu machen, aber Fehlanzeige.
LöschenAlso mich zum Beispiel macht "Gravity" an. :-)
LG
Stephan
Schade, aber ich denke auch, dass er bei einigen anderen Filmen mitgewirkt haben könnte :)
LöschenZum Glück sind Geschmäcker ja verschieden, nicht wahr? :)
Das stimmt. :-)
LöschenLG
Stephan