Korea, 1793: Der König beauftragt den ihm nahestehenden Detective K eine Reihe von seltsamen Mordfällen zu untersuchen. Die Recherche bringt K die Bekanntschaft des Hundediebes Seo-Pil, der sich nicht mehr abschütteln lässt. Gemeinsam finden sie heraus, was es mit den Morden und dem mysteriösen Selbstmord einer jungen Frau auf sich hat...
Das Cover zu "Detective K" mag nicht danach aussehen, aber der Film ist herrlich komisch. Eine historische Komödie sozusagen und dabei herrlich erfrischend. Ich hätte nicht gedacht, dass mir dieser Film so gefallen würde, aber man lässt sich ja immer wieder gerne überraschen.
K und Seo-Pil sind ein komisches Holmes/Watson-Team, das sich immer mal wieder in die Haare kriegt. Dabei ergänzen sie sich perfekt und sind schon bald ein eingespieltes Duo. Seo-Pil verdiente sich bei mir mit seiner Zuneigung zu Hunden sogar noch ein paar Extrapunkte. Myung-min Kim (Detective K) und Dal-su Oh (Seo-Pil) hauchen ihren Figuren sehr viel Leben und Charme ein und sind somit hervorragend besetzt. Ihre Gesichtsausdrücke passen sich flexibel jeder Situation an, was für Unterhaltung bei Publikum sorgt.
Die Geschichte ist trotz des Humors noch immer spannend und teilweise sehr explosiv. Regisseur Seok-yun Kim setzt die Handlung mit einfallsreichen Kameraeinstellungen in Szene (hier empfiehlt es sich wirklich, die Extras anzuschauen - sehr interessant!), was für einen wunderbaren Fluss sorgt. Beim Zuschauen wird einem tatsächlich an keiner Stelle langweilig. "Detective K" basiert auf dem Buch "The Secret of the Virtuous Widow" von Kim Tak-Hwan, lässt sich jedoch viele Freiheiten. Ist die literarische Vorlage eher im Mystery-Thrillerbereich angesiedelt, hat Seok-yun Kim den Film, wie bereits erwähnt, in Richtung historische Komödie verfrachtet. Dass der Autor selber diese Verfilmung ausgesprochen gelungen und überzeugend findet, spricht für die Qualität des Filmes.
Leider findet sich das Buch auf dem deutschen und englischen Markt nicht
mehr finden zu lassen. Zu gerne hätte ich die Vorlage gelesen und mich
ein weiteres Mal ins Korea des 18. Jahrhunderts entführen lassen.
Besonders toll fand ich die aufwändig
gestalteten Kostüme und Kulissen. So erhält man auch ohne Vorkenntnisse
einen schönen Einblick ins vergangene Korea. Ebenfalls bindet die Geschichte das Thema Religionskrieg ein, man erfährt, dass das Christentum damals in Korea verboten war und Christen hart bestraft wurden. Dieses tiefgründige Thema hätte ich dem Film nach dem heiter/lustigen Beginn nicht gegeben. Seok-yun Kim hält die Religion zwar dezent im Hintergrund, gibt ihr jedoch im richtigen Augenblick genug Platz, um sich entfalten zu können. Auf diese Weise wirkt das Thema nicht fehlplatziert oder gar der Film überladen, sondern so wirkt "Detective K" unerwartet tiefgründig und findet die Balance zwischen Komödie und Tragödie.
Das Einzige, was mich etwas störte, war die Sexualisierung Hans, die zumindest anfangs nur aus Brüsten zu bestehen schien. Aber das erklärt sich mit der Zeit und schlussendlich darf sie sogar wieder weniger freizügigere Klamotten anziehen.
Bechdel-Test: nicht bestanden
Es kommt nur eine einzige wichtige Frau vor (Han). Die ist zwar sehr wichtig, kann sich aber aufgrund der Abwesenheit anderer Frauenfiguren schlecht mit denen unterhalten. Tja, schade.
Nach dem ersten Film mit K und Seo-Pil kehrt das dynamische Duo dieses Jahr mit einem neuen Fall zurück!
Liest sich nach einem Film, der auch mir gefallen könnte. :-)
AntwortenLöschenLG
Stephan
Gib ihm eine Chance - er ist es wert :)
LöschenWerd ich machen. :-)
LöschenDanke. :D
LG
Stephan
Hallo!
AntwortenLöschenHeute hatte ich Gelegenheit, mir den Film "Detective K - Im Auftrag des Königs" anzusehen.
Also, der Film hat mich äußerst gut unterhalten. Mit seinen rasanten Abenteuer-Ritten, seinen Kameraspielereien, sowie seinen optischen Spielereien hat er mich sofort an die Sherlock Holmes-Filme mit Robert Downey jr. und Jude Law von Regisseur Guy Ritchie erinnert. Physischer Witz und Dialogwitz haben allesamt gezündet, 1A geleistete Arbeit von seiten der deutschen Synchronisation.
Trotz all dieser positiven Punkte bleibt er leider dennoch für mich im oberen Durchschnittsbereich.
Der Film ist mit einer Laufzeit von 120 Minuten (= 2 Stunden) viel zu lang geraten, zwischen 90 oder 100 Minuten hätte da vollkommen gereicht.
Ein für mich großer Fehler der Macher ist, dass die ersten 30, 40 Minuten des Films eine tolle visuelle Abenteuer-Achterbahn präsentieren, die Mitte des Films sich nur um die Ermittlungen und die Dialoge dreht, und teilweise in den letzten 20 Minuten wieder etwas an der Action-Abenteuer-Schraube dreht, aber leider nicht mehr so fest gezogen. Nach den eingangs erwähnten 30, 40 Minuten erwartet man sich weitere solch toller rasanter Abenteuer, und dazwischen ein klein wenig Dialog um wieder davon runterzukommen, um bereit zu sein für weitere rasanter Abenteuer. Ja, so schön aufgeteilt wie bei den Sherlock Holmes-Filmen mit Robert Downey jr. Ich will damit sagen, die restlichen zirka 80 Minuten sind, obwohl immer noch sehr spannend, leider langweilig geraten.
Ich gebs zu, dazwischen hab ich leider komplett den Anschluss verloren, zu viele Charaktere, zu viele Wendungen, zu viele falsche Identitäten, man kommt nicht mehr damit zurecht, wer jetzt echt ist, und welche Rolle der Echte abseits seiner falschen Persönlichkeit innehat. Dies mag sicher auch daran liegen, dass der Film aus Südkorea stammt, und ich somit die ganzen Traditionen und so weiter nicht kenne, und aus diesem Grund kann ich mir die dort vorkommenden Namen so schlecht merken, weil sie mir nicht so geläufig sind.
Allerdings hat dieser Film in mir eine faszinierende Erkenntnis ausgelöst:
Obwohl ich die ganzen Auflösungen kapiere, kann ich dennoch nicht die ganzen Wege bis dahin mehr rekonstruieren.
Ich höre die jeweilige Auflösung, und denke mir: "Ja, verstehe". Und inmitten dieses gedanklichen "Ja, verstehe" denke ich mir allerdings gleichzeitig: "Was? Wie? Wieso? ..."
LG
Stephan
Schön, dass du dir den Film ansehen konntest :)
LöschenNatürlich ist deine Kritik berechtigt. Er verliert mittig etwas an Drive, aber mich hat das gar nicht gestört, weil einfach der ganze Rest gestimmt hat. Du hast natürlich das geübtere Auge - da fällt sowas natürlich weitaus mehr ins Gewicht.
Auch wir haben mit südkoreanischen Namen und Bräuchen noch so unsere Probleme, aber mit der Zeit gewöhnt man sich etwas daran :D
Und was deine Schlussbemerkung betrifft: so ging es mir auch! Schön, dass du das in Worte fassen konntest. Habe ich nicht geschafft. Es klang auch alles irgendwie so logisch :D
Danke für deinen Kommentar zu meiner Meinung. :-)
LöschenLG
Stephan
Danke auch dir :)
LöschenAber sehr gerne doch. :-)
LöschenLG
Stephan
:)
Löschen:-)
LöschenLG
Stephan