Vier Männer fahren wie jedes Jahr in eine abgelegene Hütte
in Maine, um auf ihre Freundschaft anzustossen. Sie schwelgen in Erinnerungen
an den fünften im Bunde: Duddits, der alles kann. Von ihm haben sie auch ihre
speziellen Fähigkeiten.
Doch als Beaver im Wald einen verirrten Wanderer aufgabelt, bricht das Unglück über sie herein. Und langsam dämmert es der Gruppe, dass ihr Freund Duddits sie auf genau dieses Ereignis vorbereitet hat…
Doch als Beaver im Wald einen verirrten Wanderer aufgabelt, bricht das Unglück über sie herein. Und langsam dämmert es der Gruppe, dass ihr Freund Duddits sie auf genau dieses Ereignis vorbereitet hat…
Winter, Maine, eine abgelegene Hütte und Protagonisten mit aussergewöhnlichen
Fähigkeiten – das kennen wir doch irgendwoher! Genau, das klingt ganz nach dem
guten, alten Stephen King. Und so ist es auch.
Der Anfang des Filmes ist sehr stimmungsvoll gemacht. Man
lernt die Charaktere kennen, erhält Einblicke in die Vergangenheit der Jungs
und trifft sich mit ihnen in der Hütte.
Vor allem die einsame, verschneite Landschaft ist wundervoll gestaltet und
kameratechnisch grandios eingefangen. So kann man Atmosphäre über den
Bildschirm transportieren!
Leider verlor sich meine Faszination ein wenig, als sich
herausstellte, dass es sich bei „Dreamcatcher“ um einen
„Böse-Aliens-wollen-die-Welt-erobern“-Streifen handelt. Es passt für mich
irgendwie nicht. Ich hätte viel lieber mehr über die Kindheit, die Freundschaft
und die speziellen Fähigkeiten erfahren. Stattdessen frisst sich ein ekliger
Wurm durch Mensch und Tier, weil das Vieh die Erde als seine neue Heimat
betrachtet. Für mich persönlich zu viel des blutigen Grusel-Schockers für
diesen schönen Anfang.
Trotzdem bleibt Kings Handschrift erhalten: Rückblicke
zeigen die Vergangenheit der Gruppe und ihre spezielle Beziehung zu Duddles,
hier tauchen weitere Symbole Kings auf (z.B. die alten Zuggeleise).
Ebenfalls grossartig fand ich Damian Lewis als Jonesy. Er wird von
einem Alien übernommen und dient diesem als Wirt, wehrt sich jedoch. Nicht nur
sieht man, wie die zwei Personen in einem Körper Zwiesprache halten, sondern auch Johnsies „Hirn“ und wie er versucht, alle
Erinnerungen an Duddits vor dem Alien geheimzuhalten. Es muss wirklich
schwierig sein, gleich zwei Figuren auf einmal zu spielen, und dann auch noch
so, dass der Zuschauer begreift, was abgeht. Das hat Lewis fantastisch hinbekommen.
Wen man auch nicht unerwähnt lassen darf: Donnie Wahlberg als Duddits. Denn es ist eine grosse Leistung, einen geistig beeinträchtigen Charakter zu spielen. Wahlberg verkörpert den grundguten Duddits wundervoll und richtig herzergreifend. Eine sehr schöne Darstellung, wirklich.
Somit bewegt sich der Film zwischen typischen Alienelementen
und gross angelegten Militäroffensiven und feinfühligen Szenen, in denen es um
tiefe Freundschaft geht, wie man sie nur selten findet. Diese Mischung macht
den Film sehenswert und hebt sich auch von der Masse von Alienblockbustern ab.
Vor bei allem Duddles geht einem das Herz auf.
PS: Das gezeigte Ende ist ein anderes als im Buch. Auf der
Blu-Ray findet man auch das ursprüngliche Ende, das ich persönlich besser
finde. Es passt einfach viel besser zur Geschichte.
PPS: Was hat es damit auf sich, dass meine Lieblingsfiguren immer gleich zu Anfang sterben?
Ich kann all deinen positiven und negativen Kritikpunkten nur voll und ganz recht geben.
AntwortenLöschenAuch ich war von Damian Lewis und Donnie Wahlberg beeindruckt.
Auch ich war ergriffen von der wunderschön mit der Kamera eingefangenen Schneelandschaft.
Was mir nicht so zusagte, und dies ist für mich der Grund, ihn nicht mit voller Begeisterung zu empfehlen, war die Toilettenszene, die war mir zu eklig, und eines Films mit dieser schönen Kamera-Landschaft nicht angemessen.
LG
Stephan
Die Schneelandschaft ist wirklich wundervoll. Ich bin ja eigentlich nicht so der Wintertyp, aber hier war es wirklich wunderschön dargestellt.
AntwortenLöschenDie Toilettenszene störte mich gar nicht mal gross. Schon irgendwie eklig, aber wenn es in der Buchvorlage schon so war? Ich kenne das Buch nicht, kann es deshalb nicht beurteilen. Vielleicht bin ich auch seit dem japanischen Zombie-Toiletten-Film etwas abgehärteter ;)
Das kann sehr gut möglich sein. :-)
LöschenLG
Stephan