Angelas Zwillingsschwester begeht Selbstmord - eine Todsünde. Doch Angela merkt, dass etwas nicht mit rechten Dingen zu und her geht. Ihre tiefreligiöse Schwester soll sich selber getötet haben? Das kann einfach nicht sein!
Als die Polizistin während ihrer Nachforschungen auf John Constantine trifft, ergibt plötzlich alles einen Sinn. Die Welt ist der Schauplatz eines Krieges: Gott gegen den Teufel. Mittendrin John Constantine, der für den Erzengel Gabriel Dämonen dorthin zurückschickt, wo sie hergekommen sind. Denn Constantine hat schwere Sünde auf sich geladen...
Das Cover zu "Constantine" kommt unauffällig und unspektakulär daher. Doch man soll nicht vom Äusseren auf das Innere schliessen. Denn dieser Film ist wirklich grossartig und überzeugt auf ganzer Linie!
Die Stimmung ist düster, ganz und gar. Doch diese Düsternis ist gut eingesetzt, sie weckt Neugierde darauf, was sich in den Schatten verbirgt. Was versteckt sich dort, was wir (noch) nicht sehen können? Die Stimmung verdichtet sich zusehends und man vergisst, dass es eigentlich nur ein Film ist. Was, wenn wir wirklich nur als Schachfiguren zwischen den Göttern fungieren? Was, wenn es die Hölle wirklich gibt? Ausserdem bringt man hier ein paar neue Ideen in das bereits zu oft verwendete Thema des Exorzismus.
Trotz des Themas will "Constantine" nicht missionieren. Es ist kein "Gott ist allmächtig und der Teufel böse"-Schema, dem sich Francis Lawrence bedient. Das wäre wohl auch zu einfach für Lawrence, der sich mit "I am Legend" bereits für einen weiteren meiner Lieblingsfilme verantwortlich zeichnet und mit der "Hunger Games"-Reihe Erfolge feiert.
Es taucht hier noch ein weiterer grosser Name auf: Keanu Reeves, der als Neo in den "Matrix"-Filmen die Masse begeistert. Auch in "Constantine" spielt er die Hauptrolle von John Constantine und beweist, dass Reeves ein durch und durch begabter Schauspieler ist. Er passt perfekt in diese Rolle, er macht Constantine zu dem, was er ist: Ein gebrochener Mann auf der Suche.
Nicht unerwähnt lassen möchte ich Shia LaBeouf, der in der Nebenrolle als Chas etwas jugendlichen Charme in den Film bringt. Rachel Weisz ist mir erst durch diesen Film effektiv aufgefallen, aber ich bin gespannt, wann und wo ich wieder auf sie treffen werde.
Natürlich finden sich auch in "Constantine" moderne Computereffekte. Doch sind sie hier (im Gegensatz zu z.B. "I, Frankenstein") genau richtig dosiert. Sie neben nicht die Überhand, sondern sind eher als Ergänzung zu schauspielerischem Talent und einer durchdachten Geschichte gedacht. Sie sind so ins Bild eingefügt, dass sie an keiner Stelle stören und auch nicht das Gesamtbild stören. Hier wird gezeigt, was man mit moderner Technik anstellen kann. Vor allem, wenn man bedenkt, dass "Constantine" 2005 gedreht wurde und "I, Frankenstein" 2014...
Der Film basiert auf dem Comic "Hellblazer" von Mike Carey. Da ich die Comicversion nicht kenne, kann ich bezüglich der Qualität der Verfilmung nichts sagen, jedoch sind die Bilder sehr ansprechend und auf den ersten Blick wurde zumindest die verzweifelte Atmosphäre sehr gut übernommen. Jedenfalls habe ich nun eine weitere Comicreihe auf meiner Wunschliste.
Die "Constantine"-Welle geht aber noch weiter: 2014 ist eine Serie dazu angelaufen. Matt Ryan mimt John Constantine und Charles Halford wird zu Chas. Etwas gewöhnungsbedürftig, wenn man den Film im Kopf hat, aber dennoch möchte ich der Serie eine Chance geben.
Auf der BluRay zum Film findet sich übrigens ein alternatives Ende, das man sich nicht entgehen lassen sollte. Meiner Meinung passt es viel besser zur Geschichte. Es ist versöhnlicher und weniger plakativ als das tatsächlich verwendete Ende. Bitte nicht entgehen lassen.
Nun gut, es könnte auch sein, dass mir die alternative Version besser gefällt, weil ich die Figur von Chas einfach gerne mag. Ich glaube, das spielt da ein wenig mit rein.
Ich kann dir in allen Punkten deiner Rezi nur recht geben, der Film mit Keanu Reeves ist echt spitze!
AntwortenLöschenZwei negative Punkte gibt es für mich dennoch:
Peter Stormare als Lucifer ist für mich genauso übertrieben in der Darstellung, wie der Bösewicht in "The Purge", zu viele überzeichnete homosexuelle Züge. Liegt vielleicht auch dran, dass ich "Im Auftrag des Teufels" kenne, und Schauspieler Al Pacino ist wahrlich teuflisch in dieser Rolle.
Tilda Swinton als Gabriel, Verzeihung, aber sieht für mich zu Zwitter-mäßig aus. Aber höchstwahrscheinlich habe ich nur deshalb Vorurteile der Darstellung der Figur des Gabriel gegenüber, weil meine erste Gabriel-Film-Performance in meinem Leben die von Christopher Walken in "God's Army" war, und die kann man nicht übertreffen.
Rachel Weisz, bekannt geworden durch die ersten zwei "Die Mumie"-Filme.
Du musst dir unbedingt mit ihr den Film "Der ewige Gärtner" ansehen.
Die Comicfans mochten den Film nicht besonders, aber wie du sicherlich auch schon weißt, denen kann man es eh nie sonderlich zufriedenstellend machen.
Bin mal gespannt, wie die Serie wird, vom Trailer her finde ich diesen Constantine eher unsympathisch, vielleicht gibt sich dies aber im Laufe der Episoden wieder.
LG
Stephan
Ich kann deine Negativpunkte nachvollziehen, doch sind sie für mich so gering, dass sie kaum ins Gewicht fallen.
LöschenMir hat Gabriel sogar irgendwie gefallen mit seiner Zwittrigkeit :D Dafür braucht es auch ein gewisses Talent als Schauspieler. Zumindest denke ich, ist es nicht einfach, Gabriel darzustellen.
Den Comic möchte ich gerne kennelernen. Es ist bestimmt schwierig, einen Comic zu verfilmen. Auch die Serie möchte ich mir irgendwann mal ansehen, auch wenn ich den "neuen" Constantine noch nicht so dolle finde (anhand des Trailers).
Gering sind sie, die Negativpunkte, das stimmt.
AntwortenLöschenGabriel, oder generell einen Engel oder Erzengel, glaubhaft darzustellen ist sehr schwer, glaube ich ebenso.
Grundsätzlich habe ich ja auch gar kein Problem mit Schauspielerin Tilda Swinton oder ihrer Darstellung von Gabriel in diesem Film, aber für mich gibt es, weil ich ihn zuerst sah, nur einen Gabriel, und dies ist eben Christopher Walken.
Und aufgrund dessen, dass ich ihn damals zum ersten Mal als Gabriel sah, vergleiche ich automatisch jeden neuen Gabriel-Schauspielerin mit eben ihm. - Und da verlieren eigentlich alle.
Der Comic sieht vor allem vom Zeichenstil her sehr interessant, düster aus.
Einen Comic zu verfilmen ist sicher schwierig, genau wie auch ein Buch, oder ein Videospiel, oder gar ein Brettspiel.
Und zufriedenstellen kann man niemanden, einerseits wegen verschiedenen Ansichten der einzelnen Menschen, andererseits, weil jedes Medium sich einer anderen Dramaturgie bedienen muss, und somit eine Adaption vom einen ins andere nicht 1:1 funktionieren kann.
LG
Stephan
Das erklärt natürlich einiges und ich kann dich vollkommen verstehen. Es gibt Dinge, die passen so perfekt und sind für einen so stimmig, da kann gar nichts anderes daran herankommen. Ich kenne Christopher Walken als Gabriel nicht (glaube ich...), deshalb fehlt mir da einfach der Vergleich.
LöschenStimmt. Verfilmungen sind immer schwer. Können aber gut gemacht werden, auch wenn es immer jemanden gibt, der motzt. Aber wo gibt es das nicht? Wir sind alle anders und jeder hat einen anderen Geschmack. Ich hoffe jedenfalls, dass ich bald dazu kommen werde, den Comic zu lesen!
Hier der Trailer zum Film "God's Army" mit Schauspieler Christopher Walken als Erzengel Gabriel:
AntwortenLöschenhttps://www.youtube.com/watch?v=okN79Z_uw9Y
Insgesamt gibt es 3 Filme.
Den "Constantine"-Comic würde ich auch gerne lesen. :-)
LG
Stephan
Danke für den Trailer. Der Film sieht sehr spannend aus, etwas düster auch. Ich glaube, der könnte mir auch gefallen. "God's Army" ist doch recht berühmt, wenn ich mich nicht irre, oder?
LöschenGern geschehen. :-)
AntwortenLöschenDüster, stimmt.
Sagen wir so, der Film hat seine Fangemeinde. :-)
LG
Stephan
Hehe, ich gehöre auch zu dieser Fangemeinde ;)
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