[Filme] The Fear of 13

The Fear of 13, 2015

Time. This is the strangest one.

23 Jahre lang sass Nick Yarris unschuldig im Todestrakt. Angeklagt, eine Frau vergewaltigt und umgebracht zu haben, die er niemals zuvor gesehen hat.

Vier Tage lang interviewte David Dington Yarris, der nach jahrelangem Kampf seine Exekution forderte. Wie kam es dazu, dass ein kaum 20 Jahre junger Mann für etwas eingesperrt wird, das er nicht getan hat?

Nick Yarris erzählt es uns.

Wenn "Chasing Ice" die beste Doku ist, die ich kenne, dann ist diese hier sicherlich die zweitbeste. Oder die zweite beste. Ich erwartete nicht sonderlich viel von "The Fear of 13", nur um dann eines Besseren belehrt zu werden. Eines vielfach Besseren.

Dies liegt in erster Linie an Nick Yarris selbst. Er erzählt die gesamte Geschichte selber und gibt weiter Einblicke in sein Leben, wie es überhaupt so weit kommen konnte. Dies ist alleine für sich schon starker Tobak und teilweise lagen meine Nerven blank.

Doch da ist noch mehr: Yarris ist der perfekte Geschichtenerzähler. Dington musste nur noch etwas Musik und ein paar zusätzliche Bilder einfügen. Mehr brauchte es nicht. Nur Yarris auf einem Stuhl. Yarris, der erzählt. Wie ein Märchenerzähler für Erwachsene. Mit einer Geschichte für Erwachsene.

Denn hier ging einiges. Ich bin grundsätzlich und aus ethischen Gründen gegen die Todesstrafe. Nach diesem Film bin ich es erst recht. So viel Ungerechtigkeit, so viel Fahrlässigkeit - es ist einfach nur traurig. Traurig und entsetzlich.

All diesen schlimmen Dingen zum Trotz erzählt Yarris auch lustige Anekdoten oder herzergreifende Liebesgeschichten. Ich hätte ihm noch stundenlang zuhören können.

  
Produktionsland: Grossbritannien
Originalsprache: Englisch
Originaltitel: The Fear of 13
Regisseur: David Sington
Label: Dogwoof
Laufzeit: 96 Minuten
FSK: ab 0
Erscheinungstermin: 10.10.2015

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