[Filme] Die 36 Kammern der Shaolin

Die 36 Kammern der Shaolin,
1978-1985

"Was ist das für Kung Fu?"
"Gerüstbauer-Kung-Fu!"


Der junge Liu Yu Te (Liu Chia Hui) ist ein rechtschaffener Schüler, der die brutale Herrschaft der Mandschuren über seinesgleichen nicht verstehen kann. Er wehrt sich der Gerechtigkeit willen, doch die Regierung akzeptiert sein Verhalten nicht. 

Liu Yu Te muss in Shaolin-Kloster flüchten, wo er es schafft, sich durch alle 35 Kammern der Shaolin hochzuarbeiten. So wird er zum Shaolin-Kloster. Doch noch immer möchte Liu Yu Te in sein Dorf zurückkehren und für Gerechtigkeit sorgen.

Doch die Gesetze der Shaolin besagen, dass sie sich in solche Dinge nicht einmischen...

Diese Box lag lange auf unserem SUB. Wir trauten uns irgendwie nicht so richtig an die Kammern heran. Zwar machten wir immer wieder Spässe darüber und ermahnten uns ständig daran, dass wir auch diese Filme irgendwann schauen sollten. Aber es dauerte seine Zeit, bis wir uns ernsthaft hinsetzten und "Die 36 Kammern der Shaolin" schauten.

Natürlich waren wir dann überrascht, wie gut uns die Filme gefielen. Alle drei selbstredend. Laut Wikipedia gibt es übrigens auch einen vierten Teil, der hier jedoch fehlt. Also wirklich! Denn nun möchte ich diesen Film auch noch sehen.

In allen drei Filmen treffen wir auf dieselben Schauspieler, was vor allem anfangs des zweiten Teiles zu Verwirrungen geführt hat. Denn wir hatten natürlich noch Lius vorherige Rolle im Kopf, da wir die Filme kurz aufeinander gesehen hatten. Doch hier spielen dieselben Schauspieler ganz andere Rollen, die jedoch ebenfalls in der Umgebung des Shaolin-Klosters spielen und mit der eingeführten 36ten Kammer zusammenhängen. Und nach der ersten Verwirrung fand ich es eigentlich toll, dass sich für alle drei Filme dasselbe Team zusammengefunden hat, dadurch entsteht eine gelungene Harmonie und es beweist, dass hier auch hinter der Kamera (hoffentlich!) alles bestens lief.

Besonders angenehm fand ich die Kämpfe. Die sind hier nämlich noch äusserst real dargestellt, ohne grosses Techtelmechtel oder kilometerlange Flüge durch die Luft. Nur das Training ist etwas missverständlich dargestellt. So meint man, dass Liu Yu Te alles nur in einer Nacht lernt (aufgrund der Einstellungen), schlussendlich erfährt man jedoch, dass einige Jahre ins Land gezogen sind. Oh... da ist man gleich wieder baff.

Dennoch sind die Geschichten aller Filme sehr gut erzählt und vor allem auch glaubhaft. Da die Streifen schon älter sind, fehlen ihnen auch die Schwächen der heutigen Martial Arts-Filme. Die Kampfszenen sind nicht zu lang geraten, die Handlung ist noch nicht ausgelutscht und die Hintergründe schlicht, aber liebevoll gehalten.

In einigen Zügen ähneln sich alle drei Teile, doch auffallend ist, dass immer mehr Witz ins Spiel kommt. Mir gefällt das, vor allem, wenn die jeweiligen Hauptfiguren sich übernehmen und einsehen müssen, dass sie doch noch nicht so weit sind, wie sie gerne wären. Auch ansonsten werden viele Witze gerissen und meiner Meinung nach passt das auch gut zum jugendlichen Charme von Darsteller Liu Chia Hui.

Somit verloren wir rasch unsere anfängliche Scheu und konnten alle drei Filme richtig geniessen. Mir persönlich gefiel der zweite am besten. Er war witzig, spannend und voller gelungener Figuren. Für Martial Arts-Fan ist diese Box sehr empfehlenswert und man sollte sich keinesfalls - so wie wir! - von irgendwelchen Vorurteilen abschrecken lassen!

Bechdel-Test: nicht bestanden
Frauen sind im Kloster nicht gestattet ;)

Lieblingsszene: Rumturnen auf dem Gerüst rum das Kloster zum Beispiel. Oder überhaupt alle, in denen der jeweilige Held erst einmal viel lernen muss.

7 Kommentare :

  1. Von den Filmen habe ich schon mal gelesen.

    Ich merke, so erging es mir jedenfalls beim Lesen deiner Rezi, dass ich anscheinend eine große Lücke im asiatischen Bereich zu füllen habe (gut, dies habe ich in jüngster Vergangenheit bereits öfters festgestellt und erwähnt *g*). Denn auch diese, ich nenn sie mal so, trashigen Kampffilme aus Fernost sind mir zwar von den Titeln her bekannt, aber gesehen habe ich leider nicht sonderlich viele, außer die mit den berühmten Stars aus dieser Filmszene, nämlich Bruce Lee und Jackie Chan. Ich schäme mich gerade, denn ich kenne von diesem Subgenre auch leider, wie viele andere auch, nur die Oberfläche.

    Aber, meine Scham ist auch mein Glück, denn jetzt habe ich ein neues Projekt:
    Tauche tiefer in die fernöstliche Filmwelt ein. :-)

    LG
    Stephan

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    1. Na, immerhin hast du die Lücke nur im asiatischen Bereich - ich hab die nämlich im gesamten Filbereich :D
      Bin mal gespannt - wenn du dir sowas vornimmst, kennst du dich in dem Bereich bald besser aus als ich :D

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    2. Ach, jetzt tu doch nicht so, natürlich hast auch du sehr viel Erfahrung im Filmbereich. :D

      Und ein weiteres Mal:
      Ach, jetzt tu doch nicht so, bei diesem Bereich kann dir niemand das Wasser reichen. :D

      LG
      Stephan

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    3. Danke für deine schmeichelnden Worte - das freut mich sehr, dass du das denkst :) Aber vor allem was Filme anbelangt, denke ich, habe ich noch sehr, sehr viel zu lernen. Zum Glück habe ich den perfekten Mentor gefunden ;)

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    4. Ach, hör doch auf. *rotwerde* :-) :D

      Danke für die lieben Worte. :D

      LG
      Stephan

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