[Filme] Tora! Tora! Tora!

Die guten Amerikaner schipperten auf dem Meer herum, als ganz plötzlich die bösen Japaner angriffen - so zumindest hat der Westen die Geschehnisse von Pearl Harbor im Kopf.

Der Film "Tora! Tora! Tora!" bemüht sich darum, die historischen Ereignisse so darzustellen, wie sie tatsächlich waren. Das mag nach einem schweren, unverdaulichen Film klingen, den man in der Schule zu sehen bekommt und sterbenslangweilig ist.

Zumindest hatte ich diese Berfüchtung. Und wurde gleich mal eines Besseren belehrt. Der Film ist tatsächlich sehr informativ, mal erfährt vieles über die politischen Zusammenhänge des Angriffs und zwar aus Sicht beider Seiten. "Tora! Tora! Tora!" ist eine japanisch-amerikanische Zusammenarbeit und da sich der Film wirklich nur auf Tatsachen beruht, wird hier keine Position bezogen. Keiner ist gut oder böse, es wird bloss berichtet, was damals geschehen ist.

Der Angriff auf Pearl Harbor hat den Verlauf der Geschichte verändert, wird jedoch in Europa selten wirklich thematisiert. Deshalb war es umso spannender, sich mal ausgiebig mit diesen Ereignissen zu befassen. So erfährt man z.B. auch, dass es auch auf Seiten Japans Bemühungen gab, den Angriff zu verhindern.

Dieser Kriegsfilm ist wirklich sehr eindrücklich, trotz des happigen Themas verständlich und führt zu einem ganz neuen Verständnis der japanischen und amerikanischen Beziehungen. Es gibt sogar Stellen, die zum Lachen einladen, was ich nicht erwartet hätte. Die gezeichneten Bilder sind sehr stark und hinterlassen bleibenden Eindruck.

Bechdel-Test: nicht bestanden
Es kamen genau zwei Frauen vor. Eine war daführ zuständig, Dokumente abzuliefern. Die andere dafür, ihren Mann herumzufahren. Aber das Thema Krieg ist sowieso eher männerlastig, vor allem zur Zeit des Zweiten Weltkrieges als die Rolle der Frau noch eine andere war als heute. Da sich der Film um Korrektheit bemüht, kann man ja nicht einfach noch eine Frauenrolle hinzudichten. Also durch und durch akzeptabel.

 

3 Kommentare :

  1. Ein Kriegsfilm aus Sicht beider Seiten, und keine wird bevorzugt, gut gemacht, weil meistens unmöglich aufgrund doch zu großem Patriotismus seitens des Regisseurs oder des Produktionsstudios zum Beispiel.

    Ich habe mich vorher kurz informiert, der Film "Tora! Tora! Tora!" hatte, laut Wikipedia, insgesamt 3 Regisseure, zwei Japaner und einen Amerikaner, und daher hat es so gut funktioniert, dass keine der beiden Seiten besser wegkommt, oder schlechter dasteht.

    Ich selbst kenne den Film, habe ihn aber leider noch nicht komplett gesehen, wird aber nachgeholt.

    Ich muss gestehen, ich war ein klein wenig verwundert, dass in deinem Blog ein Kriegsfilm aus alter Zeit zu finden war, liegt höchstwahrscheinlich daran, dass deine bisherigen Rezis (auch die von deinem alten Blog) nicht über Filme aus dieser Zeit und über das Thema Zweiter Weltkrieg verfasst wurden.

    Tja, so schnell lässt man sich von der Oberflächlichkeit blenden. :-)

    LG
    Stephan

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    1. Genau, mit den verschiedenen Regisseuren funktioniert der Film hervorragend. Das ist sehr gut durchdacht worden und definitiv im Interesse der Wissensvermittlung.

      Ehrlich, ich war auch verwundert, den Film gesehen zu haben ;) Erst hatte ich Bedenken, aber wie schon gesagt, es lohnt sich wirklich! Beim Thema Zweiter Weltkrieg sind der Hexenmeister und ich jedoch beide eher pingelig, da sich bei uns beiden diesbezüglich bereits eine gewisse Übersättigung einstellt. Daher finde ich den Ersten Weltkrieg auch viel interessanter. Oder eben Themen darüber, was sich auch ausserhalb Europas abgespielt hat.

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    2. Wenn ich so recht darüber nachdenke, stimmt, es gibt schon ziemlich viele Zweiter-Weltkrieg-Filme, aber ganz, ganz wenige über den Ersten Weltkrieg.

      LG
      Stephan

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