[Filme] The Interview

Kein anderer Film hat in der letzten Zeit die Medien so beschäftigt wie "The Interview". Höchste Zeit also, sich selber mal eine Meinung dazu zu bilden.

Zu Beginn ist der Film wirklich gut. Er ist lustig, treffsichere Pointen und eine tatsächlich frische Idee. Dave Skylark (James Franco) ist der typische extrovertierte amerikanische Überflieger und will jetzt endlich mal etwas Ernstes machen: Ein Interview, wie es noch nie zuvor dagewesen ist. Ein Interview mit Kim Jong-un. Zusammen mit seinem Produzent Aaron (Seth Rogen) geht es auf nach Nord-Korea!

Tatsächlich - die erste Hälfte von "The Interview" ist wirklich gut gemacht. Witze, die in Erinnerung bleiben, und nur ein paar Sprüche, die unter die Gürtellinie gehen. Der Film hebt sich von der Masse ab und nimmt einige aktuelle Themen auf. 

Doch anstatt diese Themen zu verarbeiten, werden sie einfach beiseite geschoben. Ab der zweiten Hälfte sinkt die Qualität des Filmes so stark ab, dass nicht einmal der gelungene Anfang den Streifen noch retten kann.

Alles driftet ab in ein plumpes "Amerika ist das beste Land der Welt"-Gedöns und irgendjemand wollte aus "The Interview" wohl unbedingt ein Actionfilm machen. Leider geht das sowas von daneben. Der Film ist nicht mehr witzig, hat kaum noch Pep und die Actionsequenzen sind einfach nur lahm und dazu noch übertrieben.

Dass dann auch noch Katy Perry zur Retterin der amerikanischen Nation vor dem Bösen der Welt wird, passt wirklich wie die Faust aufs Auge.

Wir wissen ja, dass Amerikaner patriotisch sind, aber das, was aus "The Interview" wird, ist mehr als Vaterlandsliebe. Andere Länder werden vor der Weltbevölkerung degradiert und verspottet, ohne dass man eine wirkliche Auseinandersetzung mit dem Thema stattfindet.

Die Idee hinter diesem Film ist gut, man hätte hier einiges herausholen können. Leider wurden all diese Möglichkeiten in die Tonne hinter McDonald's gekippt, während das ganze Produktionsteam eine Runde Hamburger ass und dazu lautstark Katy Perry-Lieder grölte.

11 Kommentare :

  1. Normalerweise hätte ich gesagt, dass es sich bei "The Interview" um einen typischen Seth-Rogen-Film handelt.

    Aber nach deiner Rezi zu gehen würde ich sagen, dass der Film "The Interview" sogar fernab von seinen altbekannten Film-Komödien-Konzepten ist.

    Eigentlich schade, dass man nach "Das ist das Ende" so eine Gurke anscheinend gemacht hat.

    Interessant finde ich, anhand deiner Rezi zu gehen, dass der Film komplett in zwei Teile geteilt ist, und zwar einen sehr gut gemachten, und einen komplett mies gemachten. :D

    LG
    Stephan

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    1. Der Anfang ist wirklich super und eigentlich auch kein 0815-Rogen-Film. Teilweise ein paar verbrauchte Witze, aber ansonsten wirklich cool, einfallsreich und superlustig. Der Tiger mit dem Nachtsichtgerät ist genial :D Leider geht es ziemlich direkt nach dieser Szene total bergab und ich frag mich immer noch, was da wohl passiert ist...

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    2. Auch wenn die zweite Hälfte anscheinend total mies ist, und sogar die gute erste Hälfte sozusagen zerstört, möchte ich ihn mir selber dennoch ansehen.

      Ich schätze mal, dass wenn er es doch noch ins Kino geschafft hat, er höchstwahrscheinlich doch noch auf DVD und Co. erscheinen wird - und niemand kräht mehr nach diesen "Skandal"-Film.

      LG
      Stephan

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    3. Der wird ganz sicher auch als DVD veröffentlicht und dann bin ich dann auf deine Meinung gespannt :)

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    4. :D

      Laut der Internetseite Amazon.de am 25. August 2015.

      LG
      Stephan

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  2. Hallo!

    Heute hatte ich die Gelegenheit und Zeit, mir den Film "The Interview" mit den Schauspielern Seth Rogen und James Franco anzusehen.

    Also, ich habe mich bei beiden Filmhälften köstlich amüsiert, höchstwahrscheinlich deshalb, weil ich den Seth Rogen-Humor mag, und ich zudem weiß, was mich bei seinen Filmen erwartet.

    Ich persönlich kann deine Zweite-Filmhälfte-Kritik nicht so richtig nachvollziehen. Dieses extreme Über-Pro--Actionfilm-Amerika sehe ich als Satire auf all die über-patriotischen Actionfilme wie beispielsweise von einem gewissen Regisseur mit Namen Michael Bay, und auch in Wirklichkeit geben sich die Vereinigten Staaten so selbstherrlich und vernebelt arrogant und selbstbewusst, sowie unzerstörbar.

    Du kannst mich jetzt ruhig bescheuert nennen, aber schon irgendwie seltsam:
    Seth Rogen bietet in seinen Filmen Sexual-Witze, Fäkal-Witze, Penis- und Vagina-Witze, Drogen-Witze, werden allerdings so hochintellektuell dargeboten, dass man sich darüber amüsieren kann. So jedenfalls dachte ich es mir während des Ansehens diverser Seth Rogen-Movies. :-)

    LG
    Stephan

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    1. Achso, und James Franco spielt mit sichtlicher Freude das arrogante Arschloch! :D

      LG
      Stephan

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    2. Schön, dass dir der Film gefallen hat :)
      MIr kam es damals nicht übertrieben und als Parodie vor, sondern eher als "ohne grosses Tratra wird der Film zu langweilig". Leider habe ich ab diesem Zeitpunkt gar nicht mehr gelacht :(
      Aber vielleicht ist Seth Rogan auch einfach nicht mein Ding. Ich hab mich mal durch eine Liste seiner Filme geklickt und da wechselt es bei mir eigentlich ständig ab. Manche Filme fand ich super, andere wieder sterbenslangweilig.
      Wir haben uns jedoch vorgenommen, den Film noch einmal zu schauen. Vielleicht gefällt er mir beim zweiten Mal anschauen etwas besser?

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    3. Ich glaube auch, der jeweilige Komiker muss einem auch liegen.

      Mein Ding sind zum Beispiel Seth Rogen und Will Ferrell, und über letzteren schimpfen auch die meisten beispielsweise.

      Da gibt es ja so ein Frat Pack, bestehend aus Owen Wilson, Vince Vaughn, Ben Stiller, Luke Wilson, auch Will Ferrell, Steve Carell und Jack Black, bei denen (außer Will Ferrell) geht es mir mit deren Humor so wie dir mit dem von Seth Rogen.

      Aber das mit dem zweiten Mal ansehen wäre möglich, ich hatte da in der Vergangenheit auch einige Werke, die mir beim ersten Mal ansehen überhaupt nicht zugesagt haben, es aber ab dem zweiten Mal besser wurde.

      LG
      Stephan

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    4. Bei mir ist es tatsächlich so, dass ich vor allem bei amerikanischen Komödien ziemlich heikel geworden bin. Die meisten finde ich gar nicht mehr wirklich lustig. Die von dir genannten kenne ich grösstenteils auch und ehrlich gesagt, ich reisse mich nicht darum, Filme mit ihnen zu sehen.

      Wir haben uns "The Interview" übrigens noch einmal angesehen. Dazu dann aber ein separater Beitrag mit einer neuen Kategorie (ist ja nicht so, als hätte ich zu wenig Zeit zum Bloggen *hust*)

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